Volltext: Historische und topographische Darstellung von Medling und seiner Umgegend [3] (3 = [Abth. 1] ; [Bd. 3] ; / 1824)

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Filiale Siebenhirten sammt Schellenhof. 
S i e b e n h i r t e n, ein Dorf von 47 Häusern, liegt rechts 
der Poststraße nach Grätz, von Atzgerstorf gegen Neudorf eine 
kleine Stunde entfernt, und zählt nebst dem Schettenhofe, der 
3 Häuser angebauet hat, 36o Seelen. 
Dieser Ort erscheint unter' seinem heutigen Nahmen schon 
im XU. Jahrhunderte, und zwar das erste Mahl Ln dem Saal 
buche des Stiftes Klosterneuburg, als 1178 Ulrich v. Fal 
ke n st e i n, ein Ministerial Herzog Leopolds VI. aus dem 
Hause Babenberg, dem Sttfte Klosterneuburg seine Besitzung 
zu Meinhartsdorf nächst Meidling (vermuthlich an dem Platze 
des heutigen Gaudenzdorfes) verkaufte ; denn unter den daselbst 
aufgeführten Zeugen lesen wir Heinrich und Albert von 
Sibenhirti (Siebenhirten.) In eben dem Saalbuche kömmt 
als Zeuge dann üm 1190 eine CHalh 0 ch de Siebinhirtin 
vor, da Dietrich von Lichtenstein seine Tochter Wirat in das 
dortige Frauenstift als Nonne einkleiden ließ. In eben demselben 
Archive erscheinen in der Urkunde, kraft welcher Herzog Heinrich 
von Medling dem Stifte Klosterneuburg Kogelbrunn verkaufte, 
D ie tri ch und Gerung von Sib in Hirte als Zeugen. Die 
Urkunde ist ohne Jahresangabe gefertigt, und gehört zwischen 
1224 und i23o. Das Molker-Archiv (bey P hilibert Hue- 
b e r Austr. ex Arch. Mellic. illust.) sagt uns, daß im Jahre 
i33s Ulrich von Siebenhirten zu Sieghartsdorf lebte, und der 
Jesuit P. Leopold Fischer erzählt, daß Johann SLe 
be nhirter, erster Großmeister des von Kaiser Friedrich IV. 
im Lahre 1468 gestifteten St. Georg-Ordens, und Fürst zu 
Müllstadt gewesen, welcher von eben diesem Kaiser das ehe 
mahlige Nonnenkloster bey St. Nicola in der Singerstraße zu 
Wien erhalten habe, und im Jahre 1608 gestorben sey. Ein Veit 
Ereilt zu Siebenhirten lebte im Jahre 1421. Ulrich und 
StephanGreillzu Siebenhirten emfingen von Kaiser Frie 
drich 1465 die landesfürstlichen Lehen über Siebenhirten und 
Spannberg; auch Veit, Ulrichs Sohn, wurde 1496 von 
Maximilian I. damit belehnt. Ein Adam und Mel 
chior Frießhammer zu Siebenhirten lebten 1608. Des 
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