Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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einst zum Erzbisthume Salzburg gehört habe«/ von demsel 
ben aber an das Stift Heiligenkreuz geschenkt worden/ und 
von diesem an Neustadt gelangt seyn. Früher war die Seel 
sorge mit der diesem Stifte gehörigen Pfarre Muthmanns 
dorf vereinigt. Schon 1781 machte die Gemeinde das An 
suchen um einen eigenen Seelsorger/ wozu der Pächter 
der Herrschaft Emerberg seine Verwendung versprach; aber 
für dießmahl wurde ihr Verlangen abgeschlagen. Allein bey 
der allgemeinen Pfarr- Regulirung 1783 ward mit Einwil 
ligung des Abtes von Neustadt ihr Wunsch erfüllt. Die Ge 
meinde kaufte den Grund zur Erbauung des Pfarrhofes 
und der Schule/ der Herr Abt aber verschaffte die Materia 
lien und bezahlte die Handwerksleute/ die Pfarrkinder leiste 
ten die Robot dazu. 
Schon seit dem Jahre 1798 ist kein eigener Stifts 
geistlicher mehr hier, weil sich der Personalstand des Siftes 
Neukloster gar sehr vermindert hat; und in Ermanglung 
eines eigenen Seelsorgers wurde diese Localie wieder von 
der Mutterpfarre Muthmannsdorf aus versehen. Da die Ge 
meinde sich zu jährlichen Beyträgen an Wein/ Korn und 
Holz herbeyließ/ und verschiedene Wohlthäter ein Stiftungs 
capital zusammen zu bringen sich bemühten/ so beschloß das 
erzbischöfliche Consistorium/ diese Localie provisorisch besetzen 
zu lassen. Dieß geschah im I. 1817 in der Person des P. 
Sigismund Glatter/ eines Dominikaners von Wien, 
der sich noch als Provisor hier befindet. 
Zu dieser Localie gehören auch die Dörfer Netting' 
und Zweyersdorf/ wovon ersteres der Stiftsherrschaft 
Neuktoster zu Neustadt gehört/ und ±6 Häuser mit unge 
fähr hundert Einwohnern zählt; letzteres aber der Herrschaft 
Brunn am Steinfelde zuständig ist/ und von 105 Seelen 
in 12 Häusern bewohnt wird/ die in einer einsamen Gegend 
am Abhange eines Waldhügels gebaut sind. Da Zweyers- 
dorf weder auf einer der älteren Landkarten von Oesterreich 
gefunden wird, noch in Weiskerns Topographie vorkommt/ 
so schien es dem Professor Schuttes eine neue Ansiedluug
	        
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