Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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Ergießungen von den Jahren 1785, 1.789 und 1813/ wo 
nicht nur viel Vieh in den Wellen ertrank, sondern auch 
mehrere Häuser gänzlich hinweggerissen, und die andern alle 
äußerst beschädiget wurden. 
Schon vor ein paar Jahrhunderten mag zu Eggendorf 
eine Capelle erbauet worden seyn, die aber nur klein war, 
daher sie bald nach Errichtung der Pfarre, welche im Jahre 
1712 geschah, ungefähr 1727/ erweitert werden mußte. Das 
Kirchen-Jnventarium von 1810 sagt, daß die Kirche nach alter 
Art gebauet ist; auf dem Hochaltare steht das Bild der heili 
gen Apostel Peter und Paul, auf den Seitenaltären das der 
seligsten Jungfrau und des heiligen Joseph. Auch besitzt die 
Kirche einige Grundstücke. 
Die Pfarre Eggendorf mag immerhin unter die älteren 
des Landes gehören, obschon der Zeitpunct sich schwerlich wird 
angeben lassen, wann sie zuerst errichtet und von wem sie 
gestiftet worden sey. Gleich in seiner Geschichte der Neu 
stadt erzählet S. 239/ die Pfarre Eggendorf einst zu 
der von Kaiser Friedrich l V. auf seiner Burg daselbst gestifteten 
Canonie gehöret habe. In dem Visitations-Berichte vom Jahre 
1544 heißt es: PfarrEggendorf. Bischof von derNeustadtLe- 
henherr. Vor Jaren hat diese Pfarre ainen aigenen Pfarrer ge 
habt undvacirt aber seither des 1532igten Jares. Wird dieser 
Zeit an andern Feyertag oder Sonntag von der Pfarre Zilling- 
dorf versehen — — — Der Pfarrhof ist in schlechten, die 
Khirche in zimblichen Pau. — Daraus erfolget, daß die Kirche 
bey dem ersten Türkenein falle 1529 sich erhalten hat. Von 
nun an aber wurde Eggendorf von Zillingdorf versehen, denn 
der Bischof von Neustadt übte über beyde das Patronatsrecht 
aus, und die Einkünfte waren so gering, daß der Pfarrer sich 
nicht zu erhalten vermochte. Die verschiedenen Unruhen, 
welche der Pfarrer Edmund Aper erregte, veranlaßten dessen 
Entfernung, und Eggendorf wurde der Pfarre Lichtenwörth 
zugetheilt; denn aus dem Berichte, der bey dieser Gelegen 
heit von dem Salzburger Archidiacon und Pfarrer zu Bruck 
an der Mur Mathias Pillenhofer abgegeben wurde, erfahren
	        
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