Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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Die jetzige Wohnung des Pfarrers ist neben der Kirche 
und wurde erst im Jahre ±797 gänzlich vollendet. 
Von den früheren Seelsorgern dieser Gemeinde wissen 
wir nichts bis auf das Jahr 1.652, da der Pfarrer Johann 
Georg Ulram, aus Mangel des nöthigen Unterhaltes/ die 
Pfarre resignirte/ worauf Pater Johann Schroff/ ein Be- 
nedictiner/ als Provisor bestellet wurde. Otto Felician Graf von 
Heissenstein präsentirte 1655 Paul Hofer, im Jahre ±668 aber 
Mathias Steinpiller, der zugleich Pfarrer zu Piesting war. 
Als Ursache wurde angegeben, daß beyde Pfarren von 
sehr geringem Einkommen sind. Als Steinpiller ±677 nach 
Lanzenkirchen befördert wurde/ wollte der neue Pfarrer von 
Piesting Johann Christoph Moschner auch Dreystätten verse 
hen/ und erhielt von dem Archidiacon den Auftrag dazu; 
allein der Lehenherr widersetzte sich/ weil er aus diesem den 
Verlust seines Präsentationsrechtes befürchtete. Als Mosch 
ner 1Ö84 nach Lichtenwörth abzog, verlieh der Bischof von 
Neustadt/ Piesting dem Priester Heinrich Martini/ und 
eben demselben der Graf auch Dreystatten. Er kündigte sich 
im Laufbuche mit folgenden Worten an: Primus post re- 
pulsum Turcam hic loci parochus Mag. Henricus 
Martini Fuldensis natus in civitate Geysensi und 
führte das Taufbuch bis ±718. Heinrich Martini starb am 
16* December 1719/ und der Archidiacon bestellte den Pie- 
stinger Vicar Marcus Gänsler zum Provisor beyder Pfarren. 
Der Graf von Heissenstein prasentirte für die vereinigten 
Pfarren Joseph Ignaz Dunzinger/ Cooperator zu St. Aegyd 
und Marcus Ganster; aber der Bischof von Neustadt wollte 
einen dritten aufstellen. Da beschloß der Graf Dreystatten 
wieder mit einem eigenen Seelsorger zu besetzen/ worauf 
das Salzburger Consistorium eine eigene Commission anord 
nete, welche die Pfarreinkünfte untersuchen sollte. Da die Ein 
künfte zu gering befunden wurden, und der Graf dieses 
verneinte, so zog sich die Sache in die Länge, bis der Graf 
endlich sich entschloß, für den Fall, daß Dunzinger Pfarrer 
würde, denselben besser zu stellen. Späterhin 1721 rever-
	        
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