Volltext: Historische und topographische Darstellung von Klosterneuburg und seiner Umgegend dießseits der Donau [1] ([1] = Abth. 1 ; Bd. 1 ; / 1824)

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gelegten Straße von Wien nach Klosterneuburg / eine k. k. 
Waldmauth / die schon im I. 1680 hierorts errichtet wurde. 
(Hofkammer-Archiv.) Hier sieht man auch den kostspieligen 
Damm jenseits der Donau/ der von Langenenzersdorf an bis 
hfther angelegt wurde, um das Austreten des Stromes zu ver 
hindern. Auch das sogenannte Beschlacht/ ein anderer Damm/ 
welcher dießseits des Flusses von großen Steinen erbauet/ in einer 
langen Strecke / bis hinab zur Brigittenau lauft/ um schiffbares 
Wasser in den Donaucanal zu leiten/ der für Wien von so beträcht 
lichem Nutzen ist / verdienet allerdings eine aufmerksame Be 
trachtung. 
Im Dorfe selbst bemerket man noch die neue Pfarr 
kirche zum heil. Thomas/ neben derselben ist der niedliche 
Pfarrhof/ und unfern davon die gut eingerichtete Schule. 
Einst gehörte Nußdorf als Filiale zur Pfarre Heiligen- 
statt; doch hatte sie schon am Anfange des i5. Jahrhundertes 
eine eigene Capelle; denn als Agnes/ desNemedusch 
Wittib/ im I. 1411 zehn Pfund Burgrecht auf 4 Weingär 
ten ; und Wo lf harr der Fl och en au er zu Nußdorf 8 
Pfund Pfennige auf Häuser und Weingärten / zu einer ewi 
gen Messe in die Capelle zu Nußdorf stifteten : so sollte diese 
so lange in der St. Jacobs-Capelle zu Heiligenstatt gelesen 
werden/ bis die Capelle zu Nußdorf eingeweiht seyn würde. 
Dieses geschah endlich zu Ehren des heil. Apostel Thomas ; denn 
Ulrich Che pp el stiftete zu den vorhinein schon gestifteten 
vier Messen in der Thomas-Capelle zu Nußdorf/ im I. i45o 
noch zwey wöchentliche Messen auf 5 Achtel Weingärten. 
Zu diesen und andern frommen Stiftungen scheint bald 
ein Priester gefunden worden zu seyn/ der ihnen Genüge lei 
stete/ und sich öfters auch den Titel Pfarrer anmaßte. So fin 
den wir vom Jahre i55i das Testament eines Geistlichen / mit 
Nahmen Polln er/ wo er als gewesener Pfarrer zu Nußdorf 
unterzeichnet ist. 
Zu den älteren Stiftungen kamen bald mehrere hinzu/ 
denn im I. 1671 stiftete Thomas Gebhardt 2 jährliche 
Messen; und 1690 Paul Frosch/ Mitnachbar/ 5oo fl. tu 
der nähmlichen Absicht. Die Gemeinde fing daher an sich im
	        
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