Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

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„ Der von dem Herrn Abten eingehobene Betrag besteht in 116 fl. 28 kr., so 
verbleiben für diese im Winter unternommene Reise und verrichteten Arbeiten dem 
Commissario und Sekretario und dem Maurermeister zusammen 17 fl. 53 kr. Da 
nun auf der Zurückreise am Commissionswagen zu Wels von den beiden Vorderrädern 
verlorene Schleifen, folgbar die Abnützung des Wagens, Kleider, Livreen, Gesundheit und 
durch den gählichen Sturm (auf dem Attersee) ausgestandene Lebensgefahr in Anschlag 
gebracht werden, so würde oben angesetzter Betrag per 17 fl. 53 kr. nicht nur gänzlich abfallen, 
sondern von dem Herrn Abten überhin ein Rest heraus billig gefordert werden können?" 
Eybel glaubt, der Kaiser werde zufrieden sein, daß er die Zeit in Mondsee nur 
mit Arbeit zugebracht hat statt mit Essen und Trinken. Er speiste um 11 Uhr im 
Refectorio mit seinem Gefolge und fing dann gleich zu arbeiten an; im Stift kehrte 
er ein, da es der Abt dem ersten Kommissär übel genommen, daß dieser im Wirtshaus 
Quartier genommen. 
Die kaiserlichen Entscheidungen in der Hauptsache erfolgten erst 1783. 
Unter dem 4. Februar erging die Entschließung, daß es bei der eingestellten 
Fortsetzung des Baues sein Bewenden habe, daß kein Neubau im Stift dürfe 
geführt werden, als insoweit eben ein oder anderer Zusatz notwendig 
wäre, um das bereits Bestehende vor dem Verderben zu bewahren, und daß es 
von der angetragenen Niederreißung des neuen Gebäudes ganz abzukommen 
habe, doch solle der Abt Ersatz leisten für das eigenmächtige Bauen. 
Unter dem 3. Juni 1783 erging die Hofentscheidung: Da der Prälat 
zu Mondsee zu seinem jährlichen Unterhalt ohnehin nur 1000 fl. ausgezeichnet 
hat und nach allseitiger Bestätigung schon derzeit sehr eingeschränkt lebt, so 
werden ihm hievon 600 fl. jährlich zu seiner Subsistenz bewilligt, die übrigen 
400 fl. hat er alljährlich in die Stiftskassa solange zu legen, bis die von ihm 
aus dem eigenmächtigen Bau verwendeten Unkosten eingebracht sein werden. 
Unsere Geschichte ist vorausgeeilt; sie hat noch einiges zu sagen vorn Jahr 1781. 
Im Bild, das sich am Stift Mondsee aufgerollt hatte, zeigte sich der innere 
Zustand nicht bloß eines Klosters... auch die Zukunft der Klöster? jedenfalls schon die 
Gefahr! Sie drohte allen Klöstern; auch allen Mönchen - schließlich liebten sie doch alle ihr 
Kloster (exceptio firmat regulam), die Ereignisse, die „letzten Dinge" haben es gezeigt. 
Besonders fürchtete man für das Stift Lambach. Schon 1772 hatte der Abt in 
einem Brief an den Fürstbischof zu Passau geklagt, daß die „evangelische" Zeitströmung 
in seinem Stift einige Verwirrung der Geister angerichtet habe. P. Benedikt Oberhauser 
war ein Benediktiner von Lambach, eine Leuchte der Aufklärung, berühmt in der damaligen 
Gelehrtenwelt, im Stift - Novizenmeister! Der Geist tat seine Wirkung. 
Zum Überfluß lebte im Stift als Pensionär ein toller Graf, der in Schulden 
steckte und Zeter und Mordio wider den Abt schrie. Der Spektakelmacher berief das eine 
Mal eine Kreditorenversammlung, um seine Gläubiger an den Abt zu weisen, der ihm 
mehr schulde, als er ihnen allen zusammen. Dann wieder drohte er, nur um dem Abt 
eine Verlegenheit zu bereiten, vor dessen Augen sich zu erschießen. Es kam so weit, daß 
der Abt nicht mehr wagte, (von Linz) in sein Stift heimzukehren, sondern in einem 
Jägerhaus sich verbarg; von dort kam er einmal zur Nachtzeit heimlich ins Kloster, 
um mit Hilfe eines vertrauten Mönches die notwendigsten Vorkehrungen zu treffen; er 
bat seine Getreuen, ihn im Jägerhaus zu besuchen, aber mit solcher Präcaution, daß der 
Graf ja nicht wahrnehmen könne, wohin die Wagen fahren. 
Der polternde Graf rumorte mit einem Brief des Dechants Engel, worin dieser 
berichte, ein Offizier habe ihm erzählt, die Hälfte der Stiftsgeistlichen werde in andere
	        
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