Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

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Leopold II. 
Die letzten 
Engelszeller 
Zisterzienser 
Übergabe 
der 
Herrschaft 
Suben 
460 Leopold II. 
1 weiß-silberner Ornat, „so nur Meßkleider" (?), 4 6tto dtto? 4 neue Meß- 
kleider von Silberstück, 4 rote Ornate, „so Meßkleider", 2 schwarze Ornate von 
Seide, so Meßkleider, 2 alte schwarze schlechte Ornate von Halbseide, so Me߬ 
kleider, 2 weiße drto, 35 Meßkleider, 7 Meßbücher, 10 für Totenmessen, 12 Leuchter 
und 1 Ampel von Messing, 3 Paar Opferkandeln und 1 Rauchfaß von Zinn rc.; 
1 großes silbervergoldetes Ziborium, dessen Fuß von Kupfer, war in die Marktkirche 
ausgeliehen. 
Finetti übernahm das Patronat bei der Pfarre Engelszell und bei der 
Expositur St. Ägidi. 
Eine Vergütung für Kirchensilber hatte Engelszell nicht bekommen, da die Ab¬ 
sonderungs-Verordnung (vom Jahr 1788) zur Zeit der Aufhebung (1786) noch nicht 
bestanden hatte. Die Kommission erachtete daher, daß das Vermögen der alten Pfarr¬ 
kirche im Markt per 865 fl. in die Stiftskirche zu übertragen und jene gesperrt, 
Glocken, Materialien und Grund verkauft und der Erlös gleichfalls zur Dotation der 
Stiftspfarrkirche verwendet, überdies aus der ungemein reichlich dotierten Pfarrkirche 
zu Hartkirchen ein Kapital für die Engelszeller Kirche genommen werden solle. 
Das Patronatsrecht über die anderen dem Stift Engelszell nicht in¬ 
korporierten Pfarreien kommt nach Meinung der Kommission dem Stift Wil- 
Hering zu. 
Nach dem Tod des P. Ambros Stanzl (1803) folgten als Pfarrer 
Weltpriester; 1804 schieden die letzten Exzisterzienser von Engelszell; P. Leo¬ 
pold Kapeller starb in Engelszell als Pensionist; Kooperator P. Alberik Mayr 
kam nach Frankenburg (ß 1805). 
Der Generalvikar hatte die Erträgnisse aus Engelszell auf 2032 fl. 52 kr., 
die Kommission auf 3119 fl. 33 kr., nach Abzugsposten auf 2417 fl. 51 kr. 
berechnet. 
Der Abgang von 582 fl. 9 kr. mußte aus Suben ergänzt werden, 
weshalb dieses auf der Rückreise von Engelszell in Augenschein genommen 
wurde. Die weitere Durchführung der Übergabe von Suben wurde der Landes¬ 
regierung überlassen. 
Die Übergabe der Herrschaft Suben geschah im Jänner 1792 durch 
Eybel. Statzer war nicht dabei. 
Die Reise wurde angetreten am 13. Jänner; sie dauerte (wie die Rückreise) 
2 Tage. Auch bei Nacht wurde gereist. Die Kälte war so groß, daß die Fuhrleute neben 
dem Schlitten gehen mußten, um nicht zu erstarren. Die Übergabe war in 3 Tagen voll¬ 
endet, nicht eingerechnet den Tag der Installation Finettis. 
Das Übergabsprotokoll wurde gefertigt am 18. Jänner 1792. Als 
Übergeber erscheint der Prälat von Reichersberg. 
An den Religionsfond kamen 3888 fl. 12 kr. 2 ^ Bargeld, 19.390 fl. 
50 kr. Aktivkapitalien, 33.462 fl. 29 kr. Ausstände, 33 fl. 53 kr. Naturalvor¬ 
räte. Naturalvorräte per 17 fl. 21 kr. und die Mobilien per 16 fl. 32 kr. 
übernahm der Generalvikar; fundus instructus war keiner vorhanden, weil 
der Meierhof verkauft und die Zehente verbestandet waren. Die liegenden 
Güter kamen an Finetti. 
Die Passiven waren getilgt.
	        
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