Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns


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Das Bräuhaus konnte damals noch nicht verpachtet werden wegen zu 
geringen Angebotes; bei einer folgenden Lizitation wurde ein jährlicher 
Bestand von 778 fl. erreicht. 
Für Malz und Bräuhausgerätschaften wurden eingenommen 1359 fl. 
11 kr. Auf dem Bräuhaus wurde auch immer die Hofwirtschaft ausgeübt, 
welche den Markt Engelszellerischen Wirten für 24 fl. in Bestand verlassen 
wurde mit der Ausnahme, daß dem Bestandmann des Bräuhauses die Bier- 
und Branntweinschank vorbehalten sein sollte. 
Das Haus zu Heiligenstadt und die Weinberge daselbst waren geschätzt 
aus 1291 fl. 50 kr.; am 30. Dezember 1788 wurden sie versteigert um 1310 fl. 
Der Hof bei Kritzendorf, dann die bei Wien gelegenen Weingärten, 
geschätzt auf 870 fl. 54 kr., wurden versteigert um 1805 fl. (genehmigt Linz 
11. April 1790). 
Das Stift besaß noch ein Haus in Krems mit 68 Vierteln Weingärten, geschätzt 
auf 2769 fl., und den Hof zu Hundsheim mit 15 1/2 Vierteln Weingärten, geschätzt auf 
1059 fl. Für diese boten die Drittelhauer mit Zuschlag des Drittels über den Schätzungs- 
wert 5104 fl. Es wurde dem Abt überlassen diese Weingärten entweder wieder in 
Bestand zu verlassen oder in öffentlicher Lizitation zu versteigern (Wien 18. Juni 1790). 
Mit Dekret vom 18. April 1788 wurde die Veräußerung des Engelszellerischen 
Hauses samt Garten und Mobilien in Passau aufgetragen. Die 
Tagsatzung wurde festgesetzt auf den 4. Juni. 
Die Administration verordnete als Kommissäre den Wilheringer Stiftsrichter 
Franz Praun und den Pflegbeamten zu Engelszell Josef Kölbl. 
Das Haus gehörte unter das hochfürstliche Propstgericht. Der Propst hatte auch 
gegen jeden actus jurisdictionis ohne Gegenwart und Zuziehung des gewöhnlichen 
Gerichtes protestiert und seine Dienste zur Lizitation angetragen. Die Kommissäre 
meldeten sich beim Propstgericht, worauf der Propsteirichter der Lizitation beiwohnte. 
Im Engelszeller Inventar waren Haus und Garten auf 1200 fl. geschätzt 
gewesen. Die großen Wassergüsse in den Jahren 1786 und 1787 hatten 
aber die Gartenmauer beschädigt, zum Teil vernichtet. Es zeigte sich daher 
kein Käufer. 
Nun wurde das Haus auf 800 fl. Reichswährung geschätzt, um 1000 fl. 
Kaisergeld ausgerufen und um 1305 fl. Kaisergeld in der zweiten Lizitation 
angebracht. Die Mobilien waren geschätzt auf 211 fl. 30 kr., mit einem 
kleinen Zuwachs auf 215 fl. 54 kr.; gelöst wurden dafür 356 fl. 25 kr.; also 
in Summe 1661 fl. 25 kr. 
Die Paramente aus der im Stiftshaus zu Passau befindlichen Kapelle 
im Wert von 5 fl. 88 kr. wurden dem Gotteshaus Kilchberg zugewendet. 
Der Hausverkauf wurde genehmigt unter dem 16. Jänner 1789. 
Wiederholt hatte das Domkapitel geklagt über den außerordentlich schlechten 
Zustand der Orgel in der Domkirche. Bei Gelegenheit, als man das Altarbild von 
Baumgartenberg für die Linzer Domkirche anzuwenden dachte, wurde unter einem auch 
der Linzer Orgelmacher abgeordnet nachzusehen, ob die Baumgartenberger Orgel in die 
Domkirche nach Linz gebracht werden könnte. Dieser aber erinnerte unter dem 17. Jänner 
1785, daß es in Anbetracht des Alters dieser Orgel unmöglich sei.
	        
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