Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

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Mauteinnehmer um 150 fl. überlassen war. Mit 1. November 1789 sollte 
das Aufschlagsamt sein Ende erreichen; geschätzt war das langgestreckte, 
unregelmäßig gebaute Haus (1 Stockwerk hoch) auf 240 fl. Die Versteigerung 
wurde angeordnet dd. Linz 2. Jänner 1790. 
 
92. Auflösung des Stiftes Engelszell. 
Die Tagsatzung zur Versteigerung von Wein und Fahrnissen, des Meierhofes 
und der Gründe des Bräuhauses und anderer Realitäten des Stiftes 
Engelszell wurde angesetzt auf den 27., 28., 29. März 1788. Der Abt von 
Wilhering begab sich zur Lizitation nach Engelszell. Dort wurde die Amtierung 
beschlossen am 5. April. 
Für 11 Joch 1470 Klafter Äcker wurde erzielt ein jährliches Bestandgeld 
von 117 fl. 27 kr.; für 46 Joch 545 Klafter Wiesen und Gärten 
249 fl. 33 kr. 1 Die Verbestandung geschah auf 9 Jahre vom 1. April 
1788 bis 1. April 1797. 
An Äckern blieb nichts unverbestandet, an Wiesen behielt man sich zur Stifts- 
herrschaft Engelszell 11 Joch 439 Klafter („die Kühweide“). 
Die Fischwässer wurden um jährlich 15 fl. verbestandet, die außerordentlich 
baufällige überschlächtige Klostermühle um 351 fl. vererbrechtet, der 
Fischbehälter um 20 fl., das Hofrichterstöckl um 150 fl., das Sommerhäusl 
um 15 fl., ein „Grundort“ per 360 Klafter für 36 fl. und „ein anderes“ 
per 200 Klafter um 20 fl. 
Unverkauft blieben noch die Weingärten in Niederösterreich, der Zehent zu Tulln, 
das Jägerhaus, das große und das kleine Gartenhaus, das Hühner- und Binderhaus, 
die Meierhofgebäude, die Wagen- und Ladenhütte zu Engelszell, das Landgerichtsdiener- 
haus zu St. Ägidi, das Haus zu Krems, dann die im Inventar nicht aufgeführten 
Häuser zu Kritzendorf, Heiligenstadt und Hundsheim. 
Vorläufig schien es auch nicht ratsam das Jägerhaus zu Engelszell und das 
Dienerhaus zu St. Ägidi zu verkaufen, denn durch ersteres ging die Ein- und Ausfahrt 
zu dem mit einer Mauer umfangenen Klostergebäude und das zweite mußte solange für 
notwendig erachtet werden, als die Privat-Landgerichte ihre Existenz behielten; das große 
und kleine Gartenhaus waren eigentlich unbrauchbar gewordene Glashäuser, worin ein 
Stübl für den Gärtner angebracht war. Die Meierhofgebäude konnten wieder notwendig 
werden, da die Gründe nicht vererbrechtet, sondern nur verpachtet wurden. 
Die beim Stift vorfindlichen Mobilien, geschätzt auf 652 fl. 54 kr., 
erzielten 1275 fl. 9 kr. 1 d; mehreres blieb unverkauft, anderes wurde dem 
Pfarrer in Engelszell zu eigenem Gebrauch überlassen. 
Die lebenden und toten Meierschaftsfahrnisse waren geschätzt auf 1492 fl. 
1 kr. und erzielten 2004 fl. 6 kr. 
Für Wein und leere Fässer wurden gelöst 19.156 fl. 6 kr. noch über 
die von der Auflassung an bis zur Lizitation vom Binder an verschiedene 
Parteien verkauften und in der Oktoberrechnung aufscheinenden 349 Eimer.
	        
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