Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

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abzukommen und hat die Regierung nur dafür zu sorgen, daß das Kollegiat- 
stift das auf dasselbe repartierte Steuerquantum an den Religionsfond richtig 
abführe. 
Nicht bloß das Stift, sondern sogar das Linzer Stiftshaus zu retten 
gelang dem Propst. 
Es war samt dem Nebenstöckl schon zur Unterbringung von Parteien 
zugerichtet. Nach Kaufbrief und Befreiungsurkunde war es dem Stift auf 
6500 fl. zu stehen gekommen. Das große Haus mit zwei anstoßenden Gärten 
war auf 2800 fl., das Nebenstöckl auf 1200 fl., der große Garten samt Lusthaus 
und Einsetz auf 950 fl. geschätzt, zusammen auf 4950 fl. 
Um Überlassung des Spitaler oder des Waldhausner Stiftshauses hatte 
der Wollzeugfabrikant Korb gebeten, da ja doch die beiden Stiftshäuser in 
ihrer inneren und äußeren Beschaffenheit zu nichts anderem als zu einer Fabrik 
verwendbar seien (Linz 10. November 1787). Die Regierung trug an ihm 
das Spitalerhaus um 3400 fl. zu überlassen, aber ohne Nebenstöckl (Linz 
17. Jänner 1788). 
Mit Hofdekret wurde befohlen das Linzer Haus des Stiftes Waldhausen 
versteigern zu lassen, wobei es dem Korb freigelassen sei es zu erstehen; das 
Stift Spitaler Haus solle für Rechnung des Stiftes verbestandet oder 
versteigert, die Einleitung dem Propst überlassen werden. 
Ein Hofdekret vom 6. Februar 1789 ordnete über Einraten der Regierung 
definitiv die Versteigerung des Spitaler Hauses mit dem Ansrufspreis von 
4500 fl. an. 
Als sich nun ein Käufer für dieses Stiftshaus samt großem Garten, 
aber ohne Nebenstöckl um 4500 fl. gefunden hatte, erklärte über Anfrage des 
Propstes die Regierung dd. Linz 9. April 1789, daß es nicht in der Macht 
der Stelle stehe das bei der Schätzung mitbegriffene Stöckl von der Lizitation 
freizusprechen; dem Propst bleibe es unbenommen bei der Lizitation zu 
versuchen, ob Liebhaber vorhanden seien, die alles zusammen nehmen, oder ob 
das Haus, das Nebenstöckl, der Garten besser stückweise hintanzugeben seien. 
Das Hans blieb unverkauft. 
Unter dem 8. August 1788 bat der Propst auch um die Erlaubnis zur 
Versteigerung der dem Stift gehörigen Weingärten zu Joching in der Wachau, etwas über 
8 Joch mit einem Erträgnis von 37 fl. 43 kr. 1 d, geschätzt auf 1733 fl., einbegriffen 
den Hof und das unmittelbar dazu gehörige 1/10 Tagwerk. Der Verkauf wurde genehmigt 
dd. Wien 16. Jänner 1789. 
 
91. Veräußerungen beim Stift Waldhausen. 
Der Propst von St. Florian hatte noch die Befehle zur Veräußerung 
der Realitäten des Stiftes Waldhausen zu vollziehen. 
Unter dem 23. Juni 1787 war ihm befohlen worden auszuweisen, wie zu Waldhausen 
(und zu St. Florian) die inventierten verkäuflichen Effekten zu Geld gemacht 
	        
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