Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

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Nicht mitgeschätzt waren die nicht unbeträchtlichen Preziosen (Silber), 
Viktualien, Mobilien und Kirchenparamente. 
Den Aktiven standen entgegen Passiven in der Höhe von 8749 fl. 17 kr. 
2 1/2 d: also ergab sich ein reines Vermögen von 111.791 fl. 51 kr. 1 1/2 d. 
Nach Fassion vom Jahr 1782 betrugen die Aktiven an Kapitalien 5750 fl., an 
Untertanenausständen 20.356 fl., die Passiven 16.273 fl. 
Unter dem 28. August 1786 überreichte die Administration der Religionsfonds- 
herrschaft Suben noch eine in alten Akten vorgefundene Obligation der Stadt Schärding 
per 2500 fl. Reichs-Währung - 2083 fl. 20 kr. Wiener Währung. Die Zinsen davon bezog 
der Pfarrer von Raab für Lesung von wöchentlich zwei hl. Messen. Das Kapital war 
allerdings auf das Gotteshaus von Raab vermacht worden, das Stift aber bezog die 
Zinsen und vergütete den Pfarrer. Pro praeterito wurden die bezogenen Zinsen dem 
Pfarrer von Raab belassen, vom 1. Jänner 1787 an mußten sie zum Religionsfond 
abgeführt werden. Die Meßverbindlichkeiten sollten 2 oder 3 pensionierte oder exponierte 
Subener Geistliche überwiesen bekommen. Der Administrator, Propst von Reichersberg, 
verlangte jedoch die Obligation für die Administration, ebenso auch die Zinsen; sie wurden 
ihm zugestanden unterm 24. Jänner 1789. 
Das Kloster war klein zusammengebaut, im mittelmäßigen Bauzustand, 
mit vielen kleinen Zimmern und drei sehr guten, beträchtlichen Wein- und 
Bierkellern versehen; sämtliche Stiftsgebäude waren geschätzt auf 4070 fl. 
Zum Stift gehörte ein sehr schöner, gutgebauter Meierhof mit 35 Tagwerk Bau- 
gründen, 30 Metzen Ansaat, wovon ein Metzen 3 bis 4 gab; das Erträgnis daraus 
40 fl., also ein Kapitalswert von 800 fl.; vom Stift unmittelbar bebaut wurden 2 1/2 
Tagwerk Äcker mit 4 Metzen Aussaat, Ertrag 8 fl. 20 kr.; 29 Tagwerk Wiesengründe, 
mittlerer Ertrag 161 fl. 48 kr.; 52 Tagwerk Holzgründe mit durchschnittlichem Ertrag 
von 154 Klafter weichen Scheitern à 50 fr = 128 fl. 20 kr. 
Von diesen Holzgründen lag der eine zu St. Marienkirchen und Teuffenbach, eine 
halbe Stunde vom Stift entfernt, der zweite zu Hobmannsdorf, 2 Stunden, der dritte 
zu Damberg, 1 1/2 Stunden entfernt. 
Weiters gehörte zum Stift ein in sehr gutem Bauzustand befindliches Bräuhaus, 
wovon der jährliche Nutzen mit einem rektifizierten Maß auf 227 fl. 38 kr. angeschlagen 
war; da aber die Benützung zum weitaus größten Teil nur durch die zum Kloster gehörigen 
Leute geschah und nur der Hofwirt zugeschafft war, so konnte für die Zukunft eine höhere 
Benützung als auf 40 fl. bayrisch - 33 fl. Kaisergeld nicht angenommen werden. Am 
Berg unten befand sich eine hölzerne, ziemlich baufällige Mühle mit 2 Gängen, die aber 
meist Wassermangel hatte und im Bestand auf 10 fl. angeschlagen war. Außerdem gehörten 
zum Stift 2 kleine Weiher, fast ohne jedes Erträgnis, und 3 kleine Hausgärten. Jagd 
besaß das Stift keine. 
In den kurfürstlich bayrischen Pfleggerichten Julbach, Griesbach, Reichenberg und 
Vilshofen besaß es 42 einschichtige Untertanen, wovon die jährlichen beständigen Stiften 
in Kaisergeld 66 fl. 47 kr., die zu Geld angeschlagenen Getreide-, Kuchldienste und 
Naturalien 320 fl. 2 kr., endlich die Protokollsgefälle nach 10jährigem Durchschnitt 
104 fl. 10 kr. betrugen, in summa 490 fl. 59 kr. 
Im Innviertel besaß das Kloster 334 stiftbare Untertanen (Familien), worunter 
schon inbegriffen die Untertanen in der dem Stift gehörigen geschlossenen Hofmark Suben. 
Die Einnahmen aus den Untertanen im Innviertel betrugen an Getreide- und derlei 
Dienstgeld 2574 fl. 18 kr., an Kuchldiensten und Naturalien 813 fl. 23 kr., an 
Protokollsgefällen 1681 fl. 17 kr. und endlich an Nutzung aus Meierhof, Forst, Wies- 
gründen, Bräuhaus, Mühle, jährlichen Stiften, Scharwerken, Schreibgeldern 1264 fl., 
zusammen 6332 fl. 58 kr.
	        
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