Volltext: Der josefinische Klostersturm im Land ob der Enns

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In der umfassenden Darbietung des zur Sache vorhandenen Aktenmaterials 
ist wohl die beste Gewähr gegeben für die Objektivität der Darstellung. 
Halbe Wahrheit ist Ungerechtigkeit, die volle Wahrheit ist immer 
auch Rechtfertigung und diese verdient jedermann. 
Oft ist die Redeweise aus den Akten beibehalten worden, auch ohne daß 
dies (durch störende Zeichen) angemerkt ist, sie kennzeichnet sich selbst. 
Eine Schwierigkeit bereitete die Schreibweise der Eigennamen, Orts- und 
Personennamen, sie wechselt nur zu häufig in den alten Dokumenten, wie 
zuweilen noch in der Gegenwart. Übrigens wurde die mehrfache Art einen 
Namen zu schreiben im „Register" berücksichtigt. 
Eine andere und große Schwierigkeit bringt mit sich die quellenmäßige 
Bearbeitung: der Inhalt des Buches wird dadurch zum größten Teil Bericht 
aus Akten und somit in ausgedehnten Partien die Anführung in indirekter Rede 
notwendig, welche in der deutschen Sprache umso lästiger fällt, weil diese der 
verkürzten Satzkonstruktionen entbehrt, die den klassischen Sprachen eignen. Die 
Durchführung der Zeitenfolge ist dem Geist der deutschen Sprache fremd, der 
Sprachgebrauch behält im allgemeinen die Zeitformen der direkten Rede in der 
indirekten bei, wenn nicht die Gleichheit einer Form in anzeigender und 
verbindender Art mißverständlich werden könnte. Es wurden manchmal einleitende 
Formeln angewendet, welche die Anführung in direkter Rede gestatten, und oft 
schien ein Wechsel von direkter und indirekter Rede zum Verständnis dienlich. 
Endlich: Daß eine Vorgeschichte gegeben und die Geschichte der 
Klosterbewegung noch über Josef II. fortgeführt wurde, das wird sich aus dem Inhalt 
des Buches rechtfertigen. Das Buch führt ja auch nicht eine Aufschrift, welche 
die Darstellung auf die Regierungszeit Josefs II. beschränken würde; die Sache 
und der Geist, worin Josef II. sich zugrunde arbeitete, war älter als er und 
überlebte ihn. Vor ihm und nach ihm war: der Josefinismus - und darum 
betitelt sich die vorliegende Arbeit: „Der Josefinische Klostersturm im Land ob 
der Enns". 
Gilt von ihm das Wort, das geschrieben steht im Buch der Könige (III. 19.11): 
„Ein großer und gewaltiger Sturm - der Herr nicht im Sturm"? 
Linz, im Dezember 1906. 
Der Verfasser.
	        
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