Anlage und Leitung der Schlacht.
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heraus. Diese war im allgemeinen eine zusammenhängende.
Die durch die Terrainkonfiguration bedingte Lücke (einge¬
bogene Stelle) bei b spielte keine Rolle, obzwar man hoffte,
daß der Gegner in diese Falle gehen werde, und in Erwar¬
tung dessen hinter ihr die 5. ostsibirische Schützendivision
als Reserve bereit gestellt hatte. Da diese Lücke so schmal
war, daß sie von Artillerie bestens bestrichen wurde, so
unternahmen die Japaner dort keinen Angriff. Die Unter¬
brechung der Front durch den Taitsiho (bei c) kam natur¬
gemäß nicht in Betracht.
Als verwundbare Stellen blieben demnach nur die Flügel.
Jener an der Bahn war der Natur nach unendlich stark, jener
im Osten (d) infolge des Berglandscharakters leicht zu um¬
gehen, daher durch mobile Kräfte gesichert worden (siehe
oben).
Der Verlauf der russischen Front war im allgemeinen ein
gebrochener; die westliche Hälfte stand bei a senkrecht zur
nahezu geradlinigen Bahntrasse, die östliche Hälfte lief fast
parallel zu dieser und stand von dieser (d) ca. 10 km ab. Die
Bruchstelle der Front war im Detail keine derart scharfe,
daß sie dem Angreifer lokale Vorteile geboten hätte; im
Vereine mit den Terrainformen hatte sie so viel natürliche
Stärke, daß die japanische Garde ihre aussichtslosen Angriffe
bald einstellte.
Wenn demnach die Front trotz ihrer ausgebogenen Form
als stark bezeichnet werden muß, so war diese Form doch
aus operativen Gründen recht bedenklich. Der zurückgebogene
linke Flügel (d)9 welcher zum Kampfplatz werden mußte, so¬
bald man den Anmarsch des Gegners ruhig abwartete, war
doppelt empfindlich, erstens als Flügel an und für sich,
zweitens infolge seiner Lage zur übrigen Front und im eigenen
Rücken. Selbst wenn der Kampf des 17. Korps ein sieg¬
reicher geworden wäre, hätte dieser Erfolg auf das Gesamt¬
ergebnis der Schlacht wenig und sehr spät Einfluß nehmen
können: der eigentümliche Lauf des trennenden Taitsiho
hätte sich stets störend fühlbar gemacht.
Die am 31. August ausgesprochene und in den Angriffen
am 1. September fühlbare japanische Überflügelung war vom
17. Korps bald wettgemacht; die 35. Division stellte den
Japanern eine Front entgegen; Generaladjutant Kuröpatkin
zog die Gruppe GM. O rlo w (8 Bataillone) zur Eisenbahnstation
Jantaj und entsendete aus Liaojan weitere 8 Bataillone
(I -R. Nr 85 und 284) zum 17. Armeekorps.