Volltext: Die Schlacht

Anlage und Leitung der Schlacht. 
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Trotz dieser ganz beträchtlichen Konzentration an der West¬ 
front erwies sie sich gegenüber der japanischen Umfassung, 
(laut »Die Schlacht von Muk den« waren am 6. März ca. 66 japani¬ 
sche Bataillone nördlich des Hunho) umso weniger als zu¬ 
reichend, als die Umfassung täglich neue Fortschritte machte 
Meines Wissens trafen nun am 6. und 7. März auch einzelne 
aus Kompagnien verschiedener Regimenter zusammengesetzte 
Bataillone des IV. sibirischen Korps an der Westfront ein. 
Am 7. März entschloß sich Generaladjutant Kuropatkin zu 
einem radikalen Mittel, um eine neue Kraftgruppe zu bilden, 
welche den äußersten japanischen linken Flügel, der nun bereits 
die Eisenbahnstrecke Mukden — Tjelin direkt bedrohte, 
zurückzuwerfen hatte. Ähnlich wie bei Liaojan sollte dies 
auch durch ein Zurücknehmen der Truppen aus der befestigten 
Front am Scliaho in eine rückwärtige, seit September 1904 
befestigte Linie an den Hunho erfolgen. Durch die damit 
verbundene Verkürzung der Front sollten der 1. Armee ent¬ 
nommene 48 Bataillone unter Befehl des Kommandanten des 
IV. sibirischen Korps, GLt. Sarubajew, bei Tawa (10 km 
nördlich Mukden, an der Mandarinenstraße) versammelt werden. 
(Siehe auch Beilage 3.) Mit andern, von der 3. Armee und 
bisherigen Westfront abzugebenden Truppen sollte diese an 
der Eisenbahn nördlich Mukden neugebildete Gruppe, 
über welche Generaladjutant Kuropatkin am 9. März per¬ 
sönlich das Kommando übernahm, eine Stärke von angeblich 
80 Bataillonen erreichen. 
Diese Versammlung kam nicht mehr voll zur Ausführung, 
weil der Armeeoberkommandant auf Grund der Gesamtlage am 
9. den weiteren Widerstand aufgab und für die Nacht vom 
9. auf den 10. März die Räumung von Mukden und des 
H u n h o - Abschnittes anordnete. 
Die umfassenden Maßnahmen des russischen Feldherrn 
während der 14tägigen Kampfperiode von Mukden sind im 
hohen Grade lehrreich und bemerkenswert. Die lange Dauer 
dieser Schlacht, welche die Ausführung aller Maßnahmen 
ermöglichte, ist wohl zum großen Teil der Stärke der russi¬ 
schen Befestigungen am Schaho und der großen Wider¬ 
standsfähigkeit der russischen Truppen in der Verteidigung 
zuzuschreiben, welche die Stabilisierung der Kämpfe auf den 
einzelnen Linien (am Schaho bis zum 7. März abends, West¬ 
front vom 3. bis 9. März) zur Folge hatte und damit der 
Schlacht einen zähen Charakter gab. Im Vergleiche zu jener
	        
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