Volltext: Die Schlacht

38 
Die Schlacht. 
des Schlachtfeldes veranlaßt hat, welche nicht nur nicht ge¬ 
schlagen, sondern vielleicht selbst taktisch im Vorteil waren. 
Wie erwähnt; muß man die Dauer der Einzelkämpfe 
innerhalb einer Schlacht bis zur lokalen Entscheidung (Raum¬ 
gewinn oder Raumverlust) verhältnismäßig groß annehmen 
(1 — 2, selbst mehr Gefechtstage) und damit rechnen, daß sich, 
stellenweise ein taktisches Gleichgewicht herstellt (Stabilisieren 
der Frontlinien), welches mehrere Tage anhält. Wenn auch 
die Entscheidung bei einzelnen Kolonnen in wenigen Stunden 
(durch Überraschung u. dgl.) eintreten kann, so erscheint es 
dennoch begreiflich, daß sich die allgemeine Linie der Front 
der Armee in der Schlacht nach dem ersten Zusammenstöße 
in fast ununterbrochenen Schwankungen befindet. Hier tritt 
• eben Raumgewinn, dort -Verlust ein, je nach den Resultaten 
der Teilkämpfe, die sich durchaus nicht gleichzeitig ergeben. 
Dazwischen wird es aber Stellen geben, an denen das Gefecht 
steht, d. h., wo der Kampf noch nicht zur Entscheidung ge¬ 
kommen ist oder sich stabilisiert hat. 
Die stete Kenntnis des Verlaufes der Einzelkämpfe ist 
heute durch den Telegraphen u. dgl. für die höchste Kom¬ 
mandostelle als gesichert anzunehmen. Theoretisch kann 
behauptet werden, daß ein Armeeoberkommando nahezu 
momentan über alle wichtigen Ereignisse auf dem Schlachtfeld 
Nachricht erhalten müßte. In der Praxis ergeben die Über¬ 
mittlung von Meldungen, auch der telegraphischen, immerhin 
nicht unwesentliche Verzögerungen, doch kommen diese bei 
der langen Dauer der Kämpfe und infolge des Umstandes, 
daß sich lokale Erfolge und Mißerfolge auf dem Schlachtfeld nur 
sehr langsam fortpflanzen, nicht in ausschlaggebender Weise 
in Betracht. 
Der Feldherr kann daher in der Schlacht so ziemlich 
jederzeit vom Verlauf der Ereignisse ausreichende Kenntnis 
haben und daher — wie mehrfach erwähnt — die Summe 
aus denselben ziehen. Solche Zeitabschnitte, wo dies 
mit Rücksicht auf die Fassung von Entschlüssen geboten 
erscheint, sind vor allem die Abende, an welchen die Kämpfe 
des Tages meist der Hauptsache nach abschließen, dann aber 
auch die Entscheidungszeiten bei Kolonnen, denen man eine 
große Wichtigkeit beimißt. 
Nachdem zu jener Zeit, wo der Höchstkommandierende 
Entschlüsse faßt, welche für Teile oder für das Gros der 
Armee das Vor- oder Zurückgehen bedingten, noch lange nicht
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.