Volltext: Die Schlacht

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Die Schlacht. 
Flügel müßte also längs der Front des Feindes fortgesetzt 
werden. 
In beiden Fallen kann daher eine Vergrößerung des 
lokalen Erfolges (Raumgewinnes) durch Einwirkung auf die 
Nachbarschaft nur im Umfange von wenigen Kilometern zu 
erwarten sein. Dies wird einerseits durch die Geschützporteen 
(6—7 km) bedingt, anderseits durch die Leistungsfähigkeit 
der Truppe im Angriffe selbst, welche nicht viel mehr als 
einzelne Kilometer betragen kann. 
Hat man es aber mit Gefechtsbreiten (Frontlängen) von 18km 
(3 k. u. k. Truppendivisionen) bis zu 180 km (10 k. u. k. Korps) 
zu tun, so ist es auf den ersten Blick einleuchtend, daß die 
direkte und sofortige (d. i. am selben Tage) zu erwartende 
Rückwirkung der taktischen Entscheidung an einer Stelle des 
Gefechtsfeldes auf die Gesamtfront gleich Null und jene auf 
die unmittelbaren Nachbargruppen nur gering sein muß. 
Diese allgemeine Betrachtung vorausgeschickt, seien nun 
einige Beispiele aus dem russisch-japanischen Kriege an¬ 
geführt, aus welchen die tatsächliche Größe eines Erfolges im 
Sinne des Raumgewinnes und die direkte Rückwirkung des¬ 
selben auf die anschließenden Teile der Front ersichtlich werden. 
Der größte lokale taktische Erfolg der Ja¬ 
paner während des ganzen Krieges (soweit es sich um 
Raumgewinn im Angriffe handelt) dürfte jener am 12. Oktober 
1904 an der Eisenbahn gewesen sein (siehe »Die Schlacht am 
Schaho«, Skizzen 3, 4 und 5). 
Es stießen hier die 2. und der linke Flügel der 4. japani¬ 
schen Armee in ihrer Gegenoffensive am Nachmittage des 
10. Oktober nach 10—15 km Marsch auf die russische West¬ 
armeegruppe (17. und s/4 10. Armeekorps). Der Nachmittag 
des 10. Oktober verstrich mit Einleitungskämpfen, der 11. zum 
Teile schon mit entscheidenden Kämpfen, ohne jedoch be¬ 
sondere Erfolge zu bringen. Erst am 12. gegen 4 Uhr nach¬ 
mittags fiel beim russischen 17. Korps die Entscheidung; dieses 
Korps flutete vom Schiliho bis in die Gegend der Eisenbahn¬ 
station Schaho — rund 8 km — zurück. Das Nachbarkorps 
(10.) wurde erst über Befehl um 7 Uhr abends zum Abbrechen 
des Gefechtes und zum Abmarsch auf gleiche Höhe mit dem 
17. befohlen; es führte diese Bewegung geordnet aus. Rechts 
(westlich) des 17. Korps gingen die anschließenden Teile des 
VI. sibirischen Korps auf Hunlinpu—Wantschuantsy 
um einige Kilometer zurück. Dfer rechte Flügel der östlich
	        
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