Volltext: Die Schlacht

Charakteristik der Schlacht. 
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Dieselbe 2. Armee, welche bei einer so bedeutenden 
Tiefengliederung nur mit größter Anstrengung und mit großen 
Verlusten Herr der Stellung von Kintschou werden konnte, 
bietet bei ihrem nächsten Gefechte bei Wafangou am 14. 
und 15. Juni 1905 sehr schätzenswerte Daten über die Breiten¬ 
ausdehnung höherer Verbände. Es sei hier bemerkt, daß die 
2. japanische Armee mit ihren 36 Bataillonen (3 Divisionen) 
noch nicht die organisationsgemäße Stärke eines k. u. k. Korps 
von 3 Truppendivisionen erreicht hat. 
Aus der Nächtigungssituation vom 13. Juni — ca. 13 km 
breit, eingeengt gegen Westen durch die Bucht Port Adams 
— wurde laut Disposition (»Einzelschriften«, 6. und 7. Heft, 
S. 294) für den 14. ein Vormarsch von rund 20 km befohlen. 
Die Endpunkte der zu erreichenden Front Satchodsi (4. Divi¬ 
sion) und Sjuitsjatun (3. Division) sind 30 km Luftlinie von 
einander entfernt. Die angegebenen Marschlinien der 3. und 
5. Division (Tal des Taitsiho und Eisenbahn) laufen auf rund 
5 km parallel zu einander. Die zu erreichenden Räume (Marsch- 
und wie es scheint Nächtigungsziele) weisen bei der 3. Division 
9, bei der 5. Division 10 km Breite auf. Das Marschziel der 
4. Division (Satchodsi) ist 11 km wTeiter westlich gelegen. 
Trotz der engen Fühlung mit der russischen Kavallerie, 
muß aus dieser Marschanordnung für den 14. Juni geschlossen 
werden, daß diese Vorrückung kein ausgesprochener Angriffs¬ 
marsch gegen das Korps Stackeiberg gewesen ist und daß 
das japanische Armeekommando einen ernstlichen Widerstand 
des Feindes dabei nicht voraussetzte. 
Aus dieser Marschgruppierung entwickelte sich das Ge¬ 
fecht. Für das Studium kann es gleichgültig sein, ob das 
Kommando der japanischen 2. Armee bewußt eine so 
breite Gefechtsgruppierung angenommen hat, oder ob es ohne 
tiefere Absicht zu einem Kampfe mit so breiten Fronten 
gekommen ist. 
Am frühen Nachmittag stieß man auf den Feind in seinen 
Stellungen südlich Wafangou. Nach der Beilage 37 der »Einzel¬ 
schriften« entwickelte sich die 3. Division zur Einleitung des 
Kampfes in einer Breite von ca. 6 km — 8000 Schritt. Sie 
zählte 10 Bataillone, höchstens 10.000 Feuergewehre. Ihre 
durchschnittliche Tiefe war daher höchstens 1-25 Gewehre auf 
1 Schritt. Die rechte Kolonne, Infanterieregiment 34, 3 Ba¬ 
taillone, ist nach dieser Skizze auf 3 km = 4000 Schritt Breite 
ausgedehnt; d. i. 1 Bataillon im Durchschnitt auf 1 km (höch¬ 
stens 1 Mann auf 1 m ■= 3/4 Mann auf 1 Schritt).
	        
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