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Die Schlacht.
gadereserve (entspräche einem II. Treffen) und ebensoviel
= Vio der Kraft Divisionsreserve.
Bei einer Entwicklungsbreite der Division von 4000 m
stehen zu Beginn im ersten Treffen 672 Bataillone = höchstens
6500 Gewehre, was etwa dem Verhältnisse 1*2 Gewehre pro
Schritt (oder 6500:4000 = 1*6 Gewehre auf Im) entspricht.
Im Gefechte von Kintschou am 26. Mai, wo es sich um
den Angriff gegen wohlbefestigte und mit schwerem Geschütz
armierte Höhen handelte, erfolgte die erste Entwicklung gegen
die russische Stellung in einem großen Bogen von ca. 10 km
Länge (»Einzelschritten«, 5. Heft, Beilage 27 und 28). In der
Folge verschmälerte sich die Angriffsfront der 3 Divisionen
der 2. Armee auf zirka 6 km, so daß durchschnittlich 2 km (2666
Schritt) auf je eine Division entfielen. Die rechte Flügeldivision
(die 4.) hatte von vornherein eine Breite von nur 2 km zuge¬
wiesen (sie war zum Angriff auf die mit einer hohen Mauer
umgebene Stadt Kintschou bestimmt).
Trotzdem die feindliche Artillerie ihr Feuer bald ein¬
stellte und jenes der Infanterie durch die eigene Artillerie
stark niedergehalten wurde, blieb der Angriff bis zum späten
Abend stehen.
Die Ursachen der hohen japanischen Verluste scheinen
wohl auch in der bedeutenden Dichte zu suchen zu sein. Es
setzten sich schließlich 30 Bataillone = höchstens 30.000 Ge¬
wehre auf einer Front von 6 km fest; d. i. 5 Mann auf 1 m
oder 33/4 Mann pro Schritt. Selbst die japanischerseits mit
4188 Mann angegebenen Verluste reduzieren die schließliche
Dichte nur auf ca. 32/4 Mann pro Schritt. Auch einen be¬
deutend geringeren Feuergewehrstand angenommen (800),
gelangt man noch immer auf 4 Mann pro 1^ = 3 Mann pro
Schritt (mit den Verlusten 3% auf 1 m = 21/2 auf 1 Schritt).
Hiebei soll die 1. Division (9 Bataillone) bereits um 9h früh
die letzte Divisionsreserve eingesetzt haben. (Die Dar¬
stellung ist vielleicht nicht einwandfrei; wahrscheinlich eben¬
sowenig die angegebenen Verluste. Als genau kann nur die
russische Karte angenommen werden, aus welcher die Raum¬
verhältnisse zu entnehmen sind.)
Das Gefecht von Kintschou kann als Beweis dafür dienen,
daß bei festgesetzter Breite (hier zwischen den Küsten) durch
Annahme einer größeren Tiefengliederung eine Förderung
der Kraftleistung im Angriff nicht erfolgt, daß sich hingegen
nur die Verluste mehren.