Volltext: Historisch-topographische Matrikel oder Geschichtliches Ortsverzeichniss des Landes ob der Ens

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Lauriacum, auszufüllen, überdiess als ornamentale Ausschmückung und Umrahmung 
des Tableau's einen Cyclus von Wappen der Städte, Klöster und vorzüglicheren 
Adelsgeschlechter, die bis zum Beginne des vierzehnten Jahrhunderts blühten und 
landsässig waren, beizugeben. 
Solchergestalt ausgearbeitet wurde die Charte, nicht sowohl als ein Curiosum, 
sondern als ein Beitrag zur Landeskunde, selbst von Fachmännern, willkommen 
geheissen, vom christlichen. Kunstvereine der Diöcese Linz in Obhut genommen, 
ja von diesem beschlossen, dieselbe durch Veröffentlichung zu einem Gemeingute 
für alle Freunde der vaterländischen Geschichte zu machen. 
Nun aber drängte sich das unabweisbare Bedürfniss auf, um diese Charte 
auch verständlicher, fruchtbringender, darum interessanter zu machen, damit eine 
historisch-topographische Matrikel des Landes ob der Ens in Verbindung zu 
bringen, d. i. ein geschichtliches Ortsverzeichniss, in welchem, wie in einem Reper- 
torium alle in der Charte verzeichneten Gaue, deren Abgrenzung und Abtheilung, 
Berge, Flüsse und Thäler, insonderheit die Orte, Pfarren und Kirchen, Klöster und 
Burgen nach ihrer Lage, ihrem Entstehen, Aufblühen, ihren weiteren Wechsel- 
schicksalen, und nach ihrer heutigen Gestaltung die nöthige Erläuterung fänden, 
kurz, eine Land- und Orts-Beschreibung eigener Art — nicht nach statistischen 
Normen — in kurzen Umrissen geboten würde, auf dass jeder die Charte Besich¬ 
tigende und Bewandernde das Alter und die geschichtliche Wichtigkeit des gesuchten 
und gefundenen Objektes ersähe und würdige, sich geographisch, topographisch 
und historisch orientiren könne, und damit zugleich eine Sammlung historischer 
Denkwürdigkeiten des Landes, wie nicht minder die nöthigen Bausteine und Grund¬ 
züge zum Aufbaue von Monographien für Pfarren und kirchliche Stiftungen, und 
zur Fortsetzung der kirchlichen Topographie in Oesterreich geliefert wären. 
Aber die Zustandebringung einer solchen, den kritischen Anforderungen nur 
einigermassen begegnenden Matrikel ist kein so leichtes Werk, und setzt gründliche 
geographisch-topographische, historische und genealogische, selbst diplomatarische 
Kenntnisse des Landes voraus, und fordert, um die Lage und Identität gleich¬ 
lautender Orte und Geschlechter richtig zu bestimmen, ein kritisches Vorgehen, 
überhaupt eigentümliche Hilfsmittel, eine Bürgschaft von Autoritäten und Mitteln, 
die sich nicht im Gefolge und Bereiche eines, wenn auch noch so thätigen Dilet¬ 
tantismus vorfinden, sondern nur gelehrten Corporationen und Landesarchiven zu 
Gebote stehen. Darum fühlte ich in meiner isolirten Stellung und bei der Beschränkt¬ 
heit der Hilfsmittel das Schwierige der mir gewordenen Aufgabe doppelt; indessen 
benützte ich gewissenhaft die mir erreichbaren Hilfsquellen, und brachte endlich die 
Matrikel, die der gefeierte Gewährsmann auf dem Gebiete der vaterländischen
	        
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