Volltext: Historisch-topographische Matrikel oder Geschichtliches Ortsverzeichniss des Landes ob der Ens

An U0 
Tel clrea annum. 
788, 885, 888, 
1056, 1074. 
P. 1144. 
24 
a. 1039 die Markgrafs ehaft über die Oberkarantanische Mark, 
und über die Pütner-Mark, welche Würde aber nach deren Able¬ 
ben (10S6) an Otokar Y. von Steyer überging*. 
Fast in der Mitte des Traungaues und des Landes, das 
Castrum : 
Vueles, Welas, Willabs, Welsa, Welse, 
"Wels, das Ovilaba der Römer; das heutige Wels, am 
linken Traunufer in flacher Gegend (Welser-Haide) die 
Burg und der Sitz der Grafen des Traungaues, nachmals 
der angesehenen und mächtigen Grafen von Wels und Lam¬ 
bach, die a. 1090 ausstarben. 
Anno 880 stand schon die Kirche (Basilica) des heiligen 
Johannes, die König Arnulf seinem Hofcaplane Zazko übefgab, 
dieser sie hinwiederum dem Kloster Kremsmünster überliess. 
Anno 1056 wird Wels ein Markt (mercatus) genannt, und 
gehörte dem neugestifteten Kloster Lambach, dann dem Bisthume 
Würzburg, yon welchem es mit der Burg und dem Zollrechte 
Herzog Leopold VII. yon Oesterreich erkaufte; so wurde Wels 
ein landesfürstlicher Besitz. Bereits a. 1140 bestand die Brücke 
über die Traun, die in demselben Jahre für die Wanderer maut¬ 
frei erklärt wurde; a. 1128, aber ausdrücklicher a. ' 1222, 
wird Wels eine Stadt genannt, und ward in der Folgezeit ein 
bedeutender Stapel- und Handelsplatz. A. 1171 werden die 
beiden Kirchen zur heiligen Maria (nachmalige, jetzt profanirte 
Minoritenkirche) und zum heiligen Georg geweiht; a. 1179 
erscheint Wels unter den zum Stifte Kremsmünster gehörigen 
Pfarreien. In der Burg Wels walteten Burggrafen aus angese¬ 
henem Landadel, ereignete sich manches historisch Denkwürdige, 
und am 12. Jänner 15' 19 verschied darin der ritterliche Kaiser 
Max I. 
Zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts mochten die Herren 
von Polheim ihren Sitz yon der Stammburg zu Polheim (bei Gries- 
kirchen) in die Stadt Wels verlegt, und dort an der westlichen 
Stadtseite sich das umfangreiche Schloss (N e u-) P o 1 li e i m erbaut 
haben. Damals war Wels sicher mit Mauern und Thürmen 
befestiget. A. 1784 wurden die Minoritenkirche, die Spital¬ 
kirche zur heiligen Elisabeth neben dem a. 15'54 gegründeten 
Kaiserspitale, die St. Georgscapelle, die Barbaracapelle, die 
Kirche zu Bernhardin gesperrt und profanirt, so wie dieses schon 
früher mit der Pauluscapelle im Schlosse Polheim geschehen war. 
Q,uellen-Citat. 
Pritz, Gesch. d. 
Landes ob der 
Ens, I. 254. 
luv. II. 44, 261. 
ü. B. II. ¿fi 32, 
89, 120,^189, 
365. » 
U. ß. des Stiftes 
Kremsm. v. Th. 
Hagn. 369. 
Pillweins Haus¬ 
ruckkreis. 427. 
0
	        
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