Volltext: Historisch-topographische Matrikel oder Geschichtliches Ortsverzeichniss des Landes ob der Ens

C)í) 
Anno 
vcl circa annum. 
c. a. 800. 
1005, 1083. 
¿ Qucllcn-Cilat. 
und bildete ans diesem, den Avaren abgenommenen Landstriche 
eine Vormauer des Reiches unter dem Namen : O estlich e Mark, 
Marchia Australie, orientalïs plaga, selbst provincia Avarorum, 
terra Iiunnorum, und setzte über selbes zur Obhut Gränzgrafen. 
Das Land ob der Ens dagegen hiess zuweilen marchia bava- 
rica, nach der unglücklichen Schlacht bei Presburg aber, welche 
den Verlast der Ostmark, und die Verrückung der Gränze an die 
Ens zur Folge hatte, vorzüglich Marchia supra Anasum, später 
(a. 1156) Marchia in superiori p arte fluminis An asi. 
Carl der Grosse theilte Baiern, der besseren Ueberwachung 
und Verwaltung willen, in Gaue oder Comitate ab, über welche 
Gaugrafen, und auch Sendgrafen gesetzt wurden. 
Sonach entstanden im oberen Baiern: der Vinstgau, das 
Ober- und Unter-Innthal, das Norithal, der Hausengau, Augst- 
gau, Pargau, Chelesgau, Nordgau, Donaugau, Isargau, Sunder- 
gau, Chiemgau, Salzburggau, Isangau, Rotahgau, Quinziggau, 
Schweinachgau etc. 
Das Land ob der Ens aber zerfiel in den Traun g au, 
Atargau, Matich-Gau, (und nach der Meinung Einiger in den) 
Grunzwiti-Gau (?). 
Es geschah auch, dass grössere Gaue, in sogenannte Unter¬ 
gaue oder Centen abgetheilt wurden ; solcherweise war der U f- 
Gau ein Untergau des grossen Traungaues, und fasste den süd¬ 
westlichen Theil desselben, in der Linie von Wels bis zum Haus- 
ruek, in sich. Auch gewissen Gegenden oder Distrieten wurde der 
Name eines Gaues gegeben, jedoch ohne bestimmter Abgrenzung; 
so z. B. hiess das Krems-Thal von Michelndorf über Kirchdorf, 
Schlierbach bis Wartberg hin „pagus OuliupestaleC( (a. 1005) 
auch „pagus Olespurgensis" (a. 1083). 
Anno 1162wird der Antissen-Gau, „Pagus, quem transit 
fluvius Antessin" genannt, der sich zu beiden Seiten der Antis s en 
vom Hausruck-Berge bis an den Inn erstreckte. A. 1217 geschieht 
Erwähnung der Cornelia des Ilzgäues. 
Gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts verlor sieh die 
Benennung der Gaue, nachdem die Gaucintheilung, und die Gau¬ 
verfassung schon lange geschwunden war. 
Nur im Salzburgischen, ob erb airischen, und tirolischen 
Gebirgslande haben sich für die Bezeichnung gewisser Thal¬ 
gegenden die Benennungen: Pongau, Pinzgau, Lungau, Vintsch- 
gau, Algeu,, Ammergau etc. erhalten; in miserai Lande hat sich 
ebenfalls für die Bezeichnung des Thalgeländes an der dürren 
© 
B. Pillweins 
Traunkreis. 30. 
U. B. II. 27g 
Dokumente zu 
Buchners Gesell, 
von Baiern, II. 
p. 36—60. 
U. B. 11.71,719. 
Metrop. Salis¬ 
burgo III. 167. 
edit. Ratisb. 
0
	        
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