Volltext: Historisch-topographische Matrikel oder Geschichtliches Ortsverzeichniss des Landes ob der Ens

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Anno I 
Tel circa aim h m. A 
A 
Quellen-Citat. 
Ensufer eine kleine Kirche: „Maria-Burg" genannt; derSage 
zufolge stand dort eine Burg* oder ein Römerthurm, und man liât 
in der That Ueberreste altei? Mauern und Befestigungen dort auf¬ 
gefunden. — Von Burg an der Ens zog sich die Linie über die 
kleine Erla an die Uri hin zu dem römischen Standorte: „ad 
Maurosheutzutage auf der Mauer, unweit des Pfarrortes 
Oeling, wo viele Römer-Denkmale, Ruinen eines Castells, und 
Strassen-Ueberreste aufgefunden worden sind. — Endlich war 
das an der Bielach gelegene Austaris (Austuris), die heutige 
Osterburg, eine solche Reserve-Befestigung; denn Spuren eines 
römischen Castells sind noch vorhanden. 
Nach Buchner wäre das Innere des Landes, vom cetischen 
Gebirge angefangen, bis zum Lech hinaus ganz leer gestanden; 
keine Stadt, kein Dorf, kein Haus nennt uns der Römer, das in 
den Zwischenräumen der Isar, des Inns und der Ens gestanden 
wäre. In Unterösterreich, vom Wienerwalde bis zur Ens herauf, 
in Oberösterreich von Linz bis Salzburg hinauf, im Innviertel, 
und in Baiern längs der Ufer der Rot und Yils, diess- und jenseits 
der Isar, in den Ebenen von Regensburg bis Straubing, in den 
beiden Laberthälern, weit die Ammer und die Isar hinauf, in diesen 
fruchtbaren und getreidereichen Gegenden, wo dermals an dritt¬ 
halb Millionen Menschen in herrlichen Städten, Flecken und Dörfern 
leben, scheinen damals gar keine Ortschaften, oder für den 
Römer so unbedeutende gewesen zu sein, dass er ihre Namen nicht 
einmal der Nachkommenschaft aufbewahrte; eine weite, menschen¬ 
leere Wüste, von Yindelicien bis Pannonien hinunter, sagt Strabo, 
sind die Wohnungen derBojer (deserta Boj or um), und in der That 
mochte es im ersten Jahrhunderte nach Christus sogestalt gewesen 
sein, doch gewiss nicht mehr im dritten und vierten Jahrhunderte. 
Denn die Auffindung so vielfacher römischer Alterthümer, 
nicht nur, den vorbezeichneten Befestigungs- und Strassen-Linien 
entlang, sondern auch weiter in das Land hinein, liefert sprechen¬ 
den Beweis, dass die Römer die schönen und fruchtbaren Thäler 
an der Ens, Steyer, Krems, Traun, Ager, Yeckla, Inn, Tratnach, 
besonders nach dem Inn, der Salzach, der Matich hinauf, keines¬ 
wegs unbewohnt oder unbebaut gelassen haben; wohl weisen diese 
Ueberreste uns keine Städte oder grössere Ortschaften, doch im¬ 
merhin gehäbige Wohnplätze. Vierzehn Jahrhunderte sind seit 
dem Sturze des Römerreiches verflossen ; der Zahn der Zeit, die 
Barbarei der deutschen Völker haben ihre meisten Werke-vernich- 
© 
Dokumente zuA. 
Buchners Gesch. 
v. Baiern, I. 77. 
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