Volltext: Die oberösterreichischen Tages- und Wochenzeitungen in ihrer Entwicklung vom Ende der Monarchie bis 1965

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nach Wien, dem Mittelpunkt alles politischen Geschehens, 
verlegt; die beiden anderen Druckorte Wels und Graz wurden 
aufgegeben. Die Hauptschriftleitung übernahm Ing. Arthur Günther, 
der auch die Herausgabe des "Nationalen Zeitungsdienstes" über 
hatte. Am 23. August 1934 wurde auch der "Grüne Verlag" liquidiert 
nach der Inhaftierung Bundesministers a.D. a.D. und 
es existierten ab diesem Zeitpunkt keine Blätter des Landbundes 
in Oberösterreich mehr. Die nationalsozialistische Partei entstand 
aus der 1882 durch das Linzer Programm konstituierten 
"Alldeutschen Partei", 1902 wurde sie umbenannt in "Deutschpolitischer 
Arbeiterverein für Österreich", 1904 in "Deutsche 
Arbeiterpartei für Österreich". .Der Begriff "national-sozialistisch" 
wurde erst 1913 von Gewerkschaftsführer Ertl vorgeschlagen 
und akzeptiert und 1918 erhielt diese Bewegung, auf national-deutschen 
Gedanken aufbauend, den Namen "deutsche nationalsozialistische 
Arbeiterpartei Österreichs". Das Parteiprogramm 
wurde 1920 in München von der NSDAP festgelegt und von den österreichischen 
Nationalsozialisten übernommen. In der Folgezeit 
wurde auch das Pressewesen ausgebaut. In Oberösterreich erschien 
ab 1923 die LINZER VOLKSSTIMME als Organ der nationalsozialiistischen 
Partei. 1933, nach dem Verbot vom 19. Juni, gingen die 
Nationalsozialisten in die Illegalität und gaben in Oberösterreich 
ab 1936 die alpenländische Teilausgabe des ÖSTERREICHISCHEN 
BEOBACHTERS heraus, mit ca. 26.000 Exemplaren. 
Die kommunistische Partei hatte in Oberösterreich keine einzige 
Zeitung und trat nur unter der Leitung von Koplenig durch Flugzettelaktionen 
unterschwellig an die Öffentlichkeit. 1933 ging 
auch diese Partei in die Illegalität. 
Die evangelische Bevölkerung Oberösterreichs war weder durch 
eine Tages- noch durch eine Wochenzeitung vertreten. 
1) Paupie, K.: Handbuch der österreichischen Pressegeschichte 
1848-1959, Bd. I, Wien I960, S. 65 
S. illegale Blätter Oberösterreichs siehe in: Schopper, 
H.: Presse im Kampf, 1940, S. 150 ff, S. 201 ff. 
dazu siehe: Kirchmayr, G.; Die evangelische Presse in Österreich 
Diss. phil. Wien 1952.
	        
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