Volltext: St. Pölten (III / 1928)

Die öffentliche Armenfürsorge. 
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Seite der Landesregierungen der übrigen Bundesländer zwar einem eifrigen Studiuni 
unterzogen, doch fehlen gegenwärtig die Mittel, um auch nur annähernd die öffentliche 
Fürsorge auf die Höhe zu bringen, welche das Land Niederösterreich aufzuweisen in der 
Lage ist. In diesem Lande wurden seit dem Bestände des Armengesetzes nicht weniger als 
36 Anstalten mit einem Belagraume von 4795 Betten, darunter auch das Bezirlsaltersheim 
St. Pölten mit einem Belagraume von 430 Betten, errichtet. Diese Anstalten werden heute 
durchwegs in einheitlicher und ein 
wandfreier Weise geführt und aus 
den Mitteln der Bezirksarmen 
fonds erhalten. Welchen Segen 
diese Anstalten für die Armen und 
Hilflosen und auch für die übrige 
Bevölkerung in der gegenwärtigen 
schweren Zeit der Wohnuugs- 
und Arbeitslosigkeit bedeuten, muß 
wohl nicht erst betont werden. 
In der Stadt St. Pölten 
wurde dem niederösterreichischen 
Landesarmengesetze, welches einst 
wie alle Gesetze, die tiefeinschnei 
dende Veränderungen an Alther 
gebrachtem zeigen, vielseitig an 
gefeindet wurde, von allem An 
beginne großes Interesse entgegen 
gebracht und mit Genugtuung 
kann festgestellt werden, daß die 
damaligen Mitglieder des Bezirks 
armenrates St. Pölten und die 
sämtlichen Armenfürsorgeorgane in 
aufopferungsvollster Weise tätig 
waren, um dem Armengesetze in 
allen seinen Bestimmungen gerecht 
zu werden und diesem zum Durch 
bruch zu verhelfen. Diesen Männern und Frauen gebührt noch heute der Dank der ganzen 
Öffentlichkeit; waren doch sie es, welche den vielen Nörglern im ganzen Lande den Beweis 
erbrachten, daß das Gesetz, richtig angewendet und durchgeführt, der ganzen Bevölkerung nur 
Vorteile bringen konnte. 
Der Bezirksfürsorgerat St. Pölten, dessen Amtsräume sich derzeit in der Heßgasse Nr. 6 
befinden, besteht aus 20 Mitgliedern, deren Mandatszeit mit 6 Jahren festgesetzt ist. Diese 
Mitglieder des Bezirksfürsorgeratcs werden auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen von 
den politischen Parteien nach Maßgabe der diesen bei den letzten Landtagswahlen zugekom 
menen Stimmen in Vorschlag gebracht und bestellt. Tie Mitglieder des^Bezirksfürsorgeratcs 
wählen aus ihrer Mitte einen Obmann, einen Obmannstellvertreter, einen Kassier und einen 
Kassierstellvertreter. 
Getreideernte.
	        
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