Volltext: St. Pölten (III / 1928)

Das städtische Fürsorgeamt. 
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gewaschen, gebadet, sie haben die volle Verpflegung, zum Frühstück und zur Jause erhalten 
die Kinder Milch und Brot, im Sommer Obst. Der reichliche Mittagstisch wird den Kindern 
angepaßt. Sie werden regelmäßig in die ärztliche Beratung gebracht. Der etwa vom Arzt 
verordnete Lebertran oder sonstige Mittel werden den Kindern im Heime verabreicht. Nach 
Tisch schlafen die Kinder, kurz es werden ihnen tagsüber die Eltern ersetzt. Die Beschäfti 
gung der Kinder erfolgt nach Fröblischem- und Montessori-System. Kindergärtnerinnen, 
welchen die nötigen Hilfskräfte beigegeben sind, walten dort liebevoll ihres Amtes. Die 
Kinder fühlen sich sehr wohl und nehmen sehr rasch zu. Im Sommer wickelt sich der ganze 
Betrieb im Garten ab. 
VI. Übergangsheime. 
Das Amt besitzt deren zwei, eines für Mädchen, eines für Knaben. Diese Kinder oder 
Jugendliche (vom Säuglingsalter bis zum 18. Lebensjahre) sind von harten Schicksals- 
Tagraum im libergangsheim. 
schlügen betroffen oder schon sittlich gefährdet. Sie finden in diesen Heimen solange Unter 
kunft, bis ihre Angelegenheiten geordnet sind. Teils stellt sie uns die Polizei zu, teils han 
delt es sich um Kinder, deren Mütter im Spitale erkrankt liegen, oft um Kinder, welche bei 
uns bleiben, bis der durch den Heimgang der Mutter verlassene Haushalt wieder geregelt 
ist oder um Kinder, die laut Gerichtsbeschluß sofort den Eltern abgenommen werden müssen; 
sie bleiben im Heime, bis ihre fernere Unterkunft in Erziehungsanstalten, auf Pslegeplätzen 
gesichert ist; endlich um verlassene und aufgegriffene Kinder, deren Heimatszuständigkeit erst 
erhoben werden muß, was mitunter sehr langwierig ist. 
Diese Ubergangsheime sind einer der notwendigsten Fürsorgebehelfe. Daß die Kinder 
dort sofort gereinigt, gebadet werden müssen, ist Wohl selbstverständlich. Die Kinder fühlen 
sich in diesen Asylen sehr wohl und glücklich und es gibt beim Abschiednehmen immer Tränen
	        
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