Volltext: St. Pölten (III / 1928)

134 St. Pölten. 
Brunnenmeister, Maurermeister, Steinmetzmeister, Zimmermeister, Rauchfangkehrer, Wasen 
meister, Trödler, Gastwirte, Installateure und die Ausübung des Hufbeschlages. 
An der Spitze jeder Genossenschaft steht der Vorsteher, dem ein Ausschuß zur Seite 
steht. Für die Heranbildung des Nachwuchses sorgt der Meister; nach Beendigung der Lehr 
zeit (2—4 Jahre) muß sich jeder Lehrling einer Gesellenprüfung unterziehen. Für diese Prü 
fungen sind bei jeder Genossenschaft eigene Prüfungskommissionen aufgestellt. Außerdem ver 
mitteln die gewerblichen Fortbildungsschulen die theoretische und praktische Nachhilfe, so daß 
der Meister in diesen Schulen eine Unterstützung hat. Jene Meister, welche erst in den 
letzten Jahren die Gewerbeberechtigung erlangten, müssen sich einer Meisterprüfung unter 
ziehen, ansonsten sie das Recht verwirken, Lehrlinge halten zu dürfen. 
Außer den genannten Zwangsorganisationen bestehen auch freie Gewerbeorganisatione», 
welche teils politisch orientiert, teils auf unpolitischer Grundlage stehend, ihren Mitgliedern 
hilfreich zur Seite stehen. 
Den Wert einer Organisation erkennend, hat der Bezirksgenossenschaftsverband Sankt 
Pölten im Vereine mit dem Deutsch-österreichischen Gewerbebund eine Kanzlei, das Gewerbe 
sekretariat, ins Leben gerufen, in welcher jeder Meister Rat und Hilfe findet. Über Wunsch 
werden die Genossenschaften dortselbst auch verwaltet, von welchem Vorteile bereits viele 
Genossenschaften Gebrauch gemacht haben. Es besteht begründete Hoffnung, daß diese Kanzlei 
noch einen weiteren Ausbau erfährt. 
Auch in der größten wirtschaftlichen Interessenvertretung, der Kammer für Handel, 
Gewerbe und Industrie in Wien, hat das St. Pöltener Handwerk zwei Vertreter, welche 
Zeit und Mühe opfern, um für das Handwerk zu wirken. 
Mit einem Worte, das St. Pöltener Handwerk ist sich der Verantwortung bewußt und 
nimmt mit Handel und Industrie an der Ordnung und Besserung der Verhältnisse in 
St. Pölten regen Anteil. Die Hoffnung soll nicht schwinden, daß die Verhältnisse wieder so 
werde», wie das alte Sprichwort meint: „Das Handwerk hat gold'nen Boden".
	        
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