Volltext: Wachsende Schwierigkeiten [33] (Band 33/1930)

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Die Hauptaufgabe der 7. Armee lag bei der Gruppe 
Wichura; es galt für sie, nun endlich in Richtung auf Villers- 
CotterSts vorwärtszukommen. Aber schon am Vortage hatte sie alle 
vier Divisionen in vorderster Linie eingesetzt, die durchweg mindestens 
an vier, die 113. und 37. Inf.Div. sogar an allen fünf Tagen ununter- 
brachen im ersten Treffen gekämpft hatten, so daß die Truppen stark 
ermüdet und durch beträchtliche Verluste geschwächt waren. Am Vor- 
abend war daher die 47. Res.Div. als Gruppen-Reserve unterstellt 
worden. Mit Rücksicht auf die Stärke der Pariser Stellung und auf 
Grund der gestrigen Erfahrungen war eine gründliche, zweistündige 
Artillerie-Vorbereitung vorgesehen, dann sollten rechts die 9., in der 
Mitte die 14. Ref.- und links die 113. Inf.Div. 10° vorm. einheitlich 
antreten, rechte Grenze Mifsy-aux Bois, linke Westrand Vierzy. Südlich 
davon wurde der Angriff der 37. Inf.Div. zeitlich an den der rechten 
Flügel-Divifion der Gruppe Winckler (28. Res.Div.) gebunden. Die 
47. Res.Div. hatte möglichst dicht hinter der 113. und 37. Inf.Div. zu 
folgen. Da die Hauptstoßrichtung in südwestliche Richtung wies, wäre 
es an sich erwünscht gewesen, den Einsatz dieser Reserve auf dem rechten 
Flügel vorzusehen. Der gestrige Kampf hatte aber die Front der 113. 
und 37. Inf.Div. (nordöstlich Vierzy — Bois Mauloy und südwestlich) 
mehr nach Nordwesten gedreht. Wurden hier weitere Fortschritte er- 
zielt, so konnte bei deren Ausnutzung in dieser Richtung den drei nörd- 
lichen Divisionen am günstigsten vorgeholfen werden. Die Pariser 
Stellung verlor dann für den Gegner ihren Wert. Hierdurch mußte 
aber eine Lücke auf dem linken Flügel der Gruppe entstehen, die 
vielleicht den Einsatz der 47. Res.Div. auf dem Südflügel verlangte. 
Leider war es am 1. Juni bis 8° früh nicht gelungen, genügend 
Artillerie-Munition heranzubringen. Die zweistündige Feuervorbereitung 
war daher fo matt, daß die Regts.Kommandeure dem Angriff nur mit 
geringem Vertrauen entgegensahen, um so mehr, als die feindliche Ar- 
tillerie sehr lebhaft war und die Ausgangsstellungen mit kräftigem 
Störungsfeuer belegte. Offensichtlich hatte auch heute der Gegner die 
Überlegenheit in der Luft. Fast überall konnten die feindlichen Flieger 
bis 4 km hinter die deutsche Front vorstoßen. An einer Stelle wurden 
47 feindliche Flugzeuge gleichzeitig gesichtet. Als dann um 10° vorm. 
die drei rechten Divisionen der Gruppe Wichum zum Angriff vor¬ 
brachen, wandelte sich das feindliche Artilleriefeuer überall da, wo die 
Stürmenden über offenes Gelände vorgehen mußten, sehr bald zum 
Sperrfeuer. Das war besonders bei der 9. I n f.- und dem rechten
	        
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