Volltext: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schärding

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Wesenufer. 
Abb. 78. Wesenufer (S. 61). 
Wesenufer, Markt und Pfarre. 
Literatur: I. Gielge, Bd. 3, S. 275. — B. Pillwein, Bd. 3, S. 256, 257; Kirchl. Topographie, Bd. 17, S. 187 ff. — W. Danner 
bauer, Generalschematismus, S. 193.; Realschematismus, S 326. — I. Strnadt, Peuerbach, S. 224 ff. — L. Helm, 
Wesenufer. Heimat, Beiträge zur Heimatkunde d. Bez. Schärding, Jahrg. 2 (1911), S. 93—94. — L. Helm, Beiträge zur 
Gesch. d. Marktes Wesenufer. Heimat, Jahrg. 2, S. 105 ff.; Sammler, V, S. 3. — M. Z. K-, N. F., XVII (1891) S. 65 (Funde 
eines römischen Bauwerkes). 
Archivalien: Pfarrarchiv (Taufmatriken von 1784 an). — Bischof 1. Ordinariatsarchiv Linz. — Landesarchiv Linz. 
Geschichte: Die Herren von Wesen nannten sicher schon im XIII. Jh. außer ihrer Burg Wesen (Pfarre Waldkirchen) auch einen 
Sitz an der Donau in Wesenufer ihr eigen. Denn im Jahre 1310 vermacht Erchenger von Wesen seinem Oheim Hadmar 
von Waldeck sein Gut zu „wesen uerfar li (U. B., Bd. 5, S. 33). Als dann später (1325) Hadmar von Waldeck seine beiden 
Häuser zu Wesen ,,daz nider und daz ober“ (zu Wesenufer und Waldkirchen) für das Stift Passau testamentarisch bestimmt, 
ist darin auch die Verfügung getroffen, daß nach seinem Tode zur Kapelle in Wesenufer, die zu seines Vaters Zeiten 
(zweiten Hälfte des XIII. Jhs.) abbrannte, 10 Pfund gereicht werden sollen „hintz wesen uerfar zu der chappell, di bey 
meins vader zeit verprounnen ist“ (U. B., Bd. 6, S. 437). 
Im XV. Jh. erfolgen einige Meßstiftungen zur Kapelle in Wesenufer und 1494 erscheint bereits ein Hans Schwentner als 
„cappellann sand Wolfgang zu Wesenurfar 11 auf (STRNADT, S. 225 f.), der 1512 als Pfarrer von Waldkirchen seine letzte 
Ruhestätte zu Wesenufer gefunden hat. 
In der Folgezeit haben die Pfarrer von Waldkirchen gleichzeitig auch in Wesenufer die kirchlichen Obliegenheiten besorgt. 
Wohl bemühten sich die Bewohner von Wesenufer in den 
Jahren 1779—1780 beim Passauer Bischof um die Errich 
tung einer Expositur, sie erreichten jedoch dieses Ziel nicht 
(Verhandlungsschriften im Ordinariatsarchiv Linz). Erst 1853 
ist eine Pfarrexpositur gegründet worden und seit 1888 bildet 
Wesenufer eine selbständige Pfarre. 
Zur älteren Baugeschichte des Gotteshauses sind fast keine 
Akten vorhanden. 1325 brannte die alte Kapelle ab (Chronik im 
Pfarrarchiv). 1414 wurde von Johann Spät, dessen Grabstein 
erhalten ist (n. 1), von Niederwesen eine Hofkapelle erbaut 
(HELM) und zugleich eine Messe gestiftet (Chronik). Da sich 
Abb. 79. Wesenufer, Pfarrkirche, Grundriß 1: 300 (S. 61). das St.-Wolfgang-Kirchlein im Laufe der Zeit als zu klein
	        
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