Volltext: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schärding

Waldkirchen am Wesen. 
57 
Pfarrkirche 
zum 
hl. Nikolaus. 
Charakte 
ristik. 
Abb. 77. 
Äußeres. 
Abb. 76. 
Inneres. 
Hochaltar. 
Seitenaltäre. 
Kanzel. 
Taufstein. 
der Pfarrort Wesen ein Lehen des genannten Waldeck (U. 
B., Bd. 5, S. 437). Der Name Waldkirchen begegnet uns 
in einer Urkunde von 1452 und seit dieser Zeit kommen 
nur mehr die Bezeichnungen „Waltkircher Pfarre„Gotz- 
haus sand Nicla ze Waldkirchen bei Wesen“ vor (STR- 
NADT, S. 225 f.). 1471 als würdiges Gotteshaus genannt, 
1596 erweitert (Chronik im Pfarrarchiv). Mit Ausnahme 
einer „Baurechnung für den Kirchenbau Waldkirchen u 
von 1725, welche nur die Abrechnungen über die Tag 
löhner und Baumaterialien enthält, beginnen die Bau 
rechnungen erst mit dem Anfang des XIX. Jhs. (Pfarr 
archiv). Das Gotteshaus soll zu Beginn des XVI. Jhs. von 
einem Angehörigen des Geschlechtes Albrechtsheim erwei 
tert worden sein. Urkundliche Belege lassen sich hiefür 
nicht finden. Die Albrechtsheimer, welche 1447 von den 
Passauer Bischöfen die Veste Wesen gekauft haben und 
bis zu ihrem Aussterben 1533 im Besitze der Burg ver 
blieben sind, scheinen allerdings für das Gotteshaus man 
ches geleistet zu haben (vgl. Tauf stein,Gr absteine n. 1 und 2). 
Charakteristik: Langhaus, einschiffig, mit fünf 
querrechteckigen Jochen (das westliche Joch und der 
Westturm 1906/07 angebaut), unterteilt durch ein- 
gezogene Strebepfeiler, die an der Stirnseite sattel 
förmig abgeschrägt sind; dazwischen spitzbogige 
Schildbogen; Netzgewölbe mit einfach gekehlten Rip 
pen. Presbyterium: Breite nahezu gleich dem Lang 
hause, drei querrechteckige Joche und %-Schluß; 
Runddienst mit scheibenförmiger Deckplatte, auf der 
die Rippen auflaufen, Netzgewölbe mit gleichem 
Rippenprofil wie am Langhause. Presbyterium aus < 
(Chronik im Pfarrarchiv) (Abb. 77). 
Abb. 73. Schloß Viechtenstein, Kapelle (S. 54) 
XV. Jh. 1596 durch den Langhausanbau erweitert 
Äußeres ohne Strebepfeiler, im Langhause einfache Spitzbogenfenster, im Presbyterium ebensolche mit 
Nasen. Dachdeckung Ziegel (Abb. 76). 
Anbauten: An der Südseite: Vorbau mit Portal (modern) und Sakristei von einem Kreuzrippengewölbe 
mit einfach gekehlten Rippen eingedeckt,'spitzbogige Türe in die Kirche mit altem Türflügel aus Eichenbohlen. 
Hochaltar: Tabernakel modern; seitlich barocke Statuetten: hl. Markus und Lukas. Seitlich der Mensa 
Türen, die nach rückwärts schräg zurücktreten, mit Vasen bekrönt Altarblatt: hl. Nikolaus (mittelmäßig), 
seitlich auf Konsolen: hl. Josef und hl. Johannes von Nepomuk. Über den Türen korinthische Säulen, die 
durch Volutenbogen verbunden sind, auf denen Vasen stehen; seitlich des Altarblattes Konsolen mit Gebälk 
kröpfen, auf denen Engel mit Krummstab und Inful sitzen; hoher Aufsatz mit Bild (Dreifaltigkeit, schwache 
Arbeit). Mitte des XVIII. Jhs. Mittelmäßige Arbeit. 
Zwei Seitenaltäre: Im Aufbau gleich. Altarblätter: hl. Maria und hl. Josef (schwach), seitlich Sta 
tuen: hl. Leonhard und Antonius, hl. Florian und Sebastian (mittelmäßig), am Rahmen Cherubsköpfe, darüber 
Strahlenkranz mit dem Namenszug Mariä bzw. dem Symbol der Dreifaltigkeit. Gleichzeitig mit dem Hochaltar. 
Kanzel: Achteckig, einfach, am Schalldeckel ein posaunenblasender Engel mit aufgeschlagenem Buch: 
Was Ohren zum Hören hat, höre. Mitte des XVIII. Jhs. 
Taufstein (hinter dem Hochaltar in der Hauptachse der Kirche): Achteckig, die Seiten konkav geschweift, 
mit zwei Wappen: Greif (Albrechtsheimer) und Falke mit einem Ring im Schnabel (Schiffer von Freiling). 
Roter Marmor. XVI. Jh. 
XXI 
8
	        
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