Volltext: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schärding

St. Willibald. — Antlangkirchen. 
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An der Südseite Portal im Eselsrücken geschlossen, der in einer Kreuzblume endigt; am gotisch profilierten 
Gewände Dreiviertelsäulchen mit Kelchkapitälen. Seitlich vom Portal ist der Sockel und das Kaffgesimse 
abgekröpft; über dem Portal Rundfenster. An der Nordseite dürfte ein gleiches Portal angeordnet gewesen 
sein, da an gleicher Stelle ebenfalls der Sockel abgekröpft ist. Presbyterium ohne Strebepfeiler, Sockel 
und Kaffgesimse wie am Langhaus, die spitzbogigen Fenster ebenfalls später nach unten verlängert. An der 
Nordseite (vermauertes) zweiteiliges Spitzbogenfenster mit spätgotischem Maßwerk. Dachdeckung zum Teil 
Ziegel, zum Teil Eternit. 
T u r m: An der Westseite, massiger quadratischer Baukörper; im Erdgeschoß Vorhalle an allen drei Seiten 
im Spitzbogen mit abgefaßten Ecken geöffnet, eingewölbt mit einer böhmischen Kappe; gotisches Westportal, 
dessen Sturz auf Konsolsteinen aufliegt (Granit), ln dem oberen Geschoß kleine rechteckige Fenster mit ab 
gefaßten Granitrahmen, gotisches Kordongesimse mit Wasserschlag; der quadratische Baukörper wird durch 
ein barockes Gesimse abgeschlossen, über dem sich die barocke achteckige Glockenstube mit Ecklisenen erhebt; 
korbbogenförmige Schahfenster mit hochgezogenen Schlußsteinen, stukkierten Rahmen und geschweifter Ver 
dachung, darüber Zifferblätter, über denen das Hauptgesimse aufgebogen ist; schöne barocke Haube mit Kupfer 
gedeckt (1732/33). 
Anbauten: An der Nordseite des Langhauses Ölberg, am Presbyterium Sakristei mit Paramentenkammer 
im Obergeschoß. 
Inneres. 
Westempore aus Holz, einfach, mit derben, volkstümlichen Malereien an der Brüstung (Heilige). 
Einrichtung neugotisch. 
Kanzel: An der Brüstung Relief (guter Hirte) und zwei Medaillons mit dem hl. Petrus und Paulus in der 
Art von Imperatorenköpfen. Ende des XVIII. Jhs. (Vgl. Enzenkirchen, Reliefs, S. 121.) 
A 11 a r b l a 11 des alten Hochaltars: der hl. Willibald, der auf den Kruzifixus hinweist, von Sebastian 
Schönhofer aus Schärding. Schwache Arbeit vom Ende des XVIII. Jhs. 
Kruzifixus (in der Sakristei): Holz, polychromiert, H. des Korpus 61 cm. Anfang des XVIII. Jhs. Mittel 
mäßig. 
Meßgeräte, 
Monstranz: Metall, vergoldet. Ovaler Fuß mit derben Rocailleornamenten, dreiseitiger vasenförmiger 
Knauf, ovales Lunulagehäuse mit Glassteinen, von Ranken und Rocaille eingefaßt, seitlich adorierende Engel, 
oben Gott-Vater mit Putten. H. 75-5 cm. Ende des XVIII. Jhs. Mittelmäßige Arbeit. 
Ziborium: Kupfer, vergoldet. Kreisrunder Fuß mit getriebenen Rocaillevoluten, bimförmiger Nodus, der 
versilberte Cuppakorb leicht gebuckelt, der Deckel ähnlich dem Fuß. H. 40 cm. Mitte des XVIII. Jhs. Mittel 
mäßige Arbeit. 
Kelche: 1. Silber, ganz vergoldet. Am geschweiften Fuß Kartuschen mit Cherubsköpfen, dreiteiliger bim 
förmiger Nodus, Cuppakorb ähnlich dem Fuß. Am Fuße zwei Marken, ganz verschnitten und unkenntlich, 
Repunze. H. 27 cm. Anfang des XVIII. Jhs. Gute Arbeit. 
2. Silber, ganz vergoldet. Kreisrunder Fuß mit vier polychromen Emailmedaillons (Verkündigung, Anbetung 
der Hirten, die hl. drei Könige, Kruzifixus), dazwischen in flachem Relief Weinlaub; balusterförmiger Knauf 
mit Blumengehängen, Cuppakorb ähnlich dem Fuße mit vier Medaillons (Abendmahl, Auferstehung, Himmel 
fahrt, Niederkunft des hl. Geistes). Wiener (?) Beschau (der obere Teil undeutlich) von 1810, Meisterzeichen 
fttaa H. 28 cm. Gute Arbeit. 
3. Metall, vergoldet, neugotisch, H. 26 cm. Erste Hälfte des XIX. Jhs. Mittelmäßige Arbeit. 
Antlangkirchen. 
Filialkirche zum hl. Jakob. 
Geschichte: Das Kirchlein muß bereits im XIV. Jh. bestanden haben, da an der Wende des XIV. und XV. Jhs. zwei Jahrtagsstiftungen 
dorthin gemacht wurden (HABERL, S. 147 f.). Bis 1786 wurden alljährlich mehrere gestiftete Ämter abgehalten. In dem ge 
nannten Jahre erfolgte durch die weltliche Obrigkeit die Sperrung des Kirchleins. Die Einrichtung wurde weggenommen, das 
Kirchengebäude an einen Bauer in der Pfarre Raab veräußert. Seit dem Jahre 1839 ist es wieder geöffnet und wird einige Male 
im Jahre zur Abhaltung des Gottesdienstes verwendet. 
Lage: Auf einer Anhöhe eine halbe Wegstunde nordöstlich von St. Willibald. 
Inneres. 
Kanzel. 
Altarblatt. 
Kruzifixus. 
Meßgeräte. 
Monstranz. 
Ziborium. 
Kelche. 
Filialkirche 
zum hl. Jakob. 
Lage. 
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