Volltext: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schärding

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Andorf. 
Äußeres. 
Inneres. 
Einrichtung. 
Hochaltar. 
Abb. 84. 
Seitenaltäre. 
Kanzle. 
Orgel 
gehäuse. 
Kirchen 
bänke. 
Äußeres: Am Langhaus zweimal abgetreppte und 
versetzte Strebepfeiler; ebenso am Presbyterium mit 
reicherer Ausbildung; das Sockelprofil durchdringt sich 
an den Ecken; das Kaffgesimse istum die Strebepfeiler 
herumgeführt. 
An der Westseite Turm, im Erdgeschoß Vorhalle mit 
seitlichen, offenen, spitzbogigen Toren und grätigem 
Kreuzgewölbe; Kirchenportal rundbogig mit gekehltem 
Rahmenprofil, Türflügel mit einfachen gotischen Be 
schlägen. 
Der quadratische Baukörper des Turmes ist durch ein 
Kordon-und Hauptgesimse gegliedert, mit rechteckigen 
Fensterschlitzen; Bruchsteinmauerwerk. Die Glocken 
stube mit abgeschrägten Ecken und toskanischen 
Pilastern, das Hauptgesimse verkröpft und die Hänge 
platte aufgebogen; Schallfenster rundbogig, darüber 
Uhr. Barocker Aufbau aus Ziegelmauerwerk. Zwiebel 
helm in Kupfer gedeckt. Der untere Teil des Turmes 
vom Anfang des XVI. Jhs., die Glockenstube 1745 
bis 1746. 
Anbauten: An der Südseite des Langhauses Toten 
kammer und Ölberg (XVIII. Jh.), darüber Oratorium. 
Barocke Vorhalle, das Seitenportal spitzbogig mit go 
tisch profilierter Leibung Türflügel mit gotischen Be 
schlägen, ähnlich dem Westportal. 
Die alte Sakristei auf gotischen Grundmauern, jetzt als 
Erweiterung der Kirche benützt, darüber Oratorium. 
Die Anbauten zumeist aus dem Jahre 1857. 
Inneres: Westempore, zweigeschossig, auf Holz 
säulen, mit balkonartig vorspringender, geschweifter 
Abb. 85. Andorf, Pfarrkirche, Tonrelief (S. 71). Brüstung, Mitte des XVIII. Jhs., wohl gleichzeitig mit 
dem Umbau des Langhauses; Ende des XVIII. Jhs. 
seitlich erweitert. Ebenso im Presbyterium beiderseits einfache balkonartige Oratorien aus der Mitte des 
XVIII. Jhs. Alte Sakristeitüre mit gotischem Rahmen. 
Einrichtung. 
Hochaltar: Streng frontale Komposition. Tabernakel seitlich mit Statuetten der römischen Kirchenväter, 
zwischen Säulen, gleichzeitig mit dem Aufbau. Rundbogiges Altarblatt, die Steinigung des hl. Stephan, nach 
Piliwein und Lamprecht von Hitzenthaler d. J. aus Linz (mittelmäßige Arbeit); seitlich je zwei gewundene 
korinthische Säulen von Ranken umschlungen, außen auf Konsolen große Statuen, hl. Johannes Baptista und 
hl. Johannes Evangelista. Über den Säulen Gebälkkröpfe mit Segmentgiebelfragmenten, auf denen Putten 
sitzen. Hoher Aufsatz, ähnlich dem Unterbau, mit ovalem Bild, Immaculata, seitlich je zwei gewundene 
Säulen und frei ausladende Akanthusranken und Putten. Holz, graugrün marmoriert, ursprünglich wahr 
scheinlich schwarz mit Gold. Sehr gute Arbeit aus dem dritten Viertel des XVII. Jhs. (Abb. 84), nach R. Guby 
vielleicht aus der Werkstatt des Thomas Schwanthalers. 
Seitenaltäre: Im Grundriß konkav geschweift (Aufbau bei beiden Altären gleich), in der Mitte Nische 
mit modernen Statuen, flankiert von korinthischen Säulen mit geschweiften Gebälkkröpfen, seitlich auf Kon 
solen Statuen (hl. Therese und Elisabeth, hl. Katharina und Barbara). Aufsatz mit Nische (hl. Florian, hl. 
Anna). Mittelmäßig. Zweite Hälfte des XVIII. Jhs. (1762?). Am rechten Altar neben dem Tabernakel Statuetten 
des hl. Isidor und Wendelin in modischer Tracht, aus der gleichen Zeit. 
Kanzel: Einfach, an der Brüstung Reliefs der vier Evangelisten als Halbfiguren. Ende des XVIII. Jhs. 
Orgelgehäuse, mit versilbertem Rocaille, als Bekrönung eine Uhr; einfach. Mitte des XVIII. Jhs. Orgel 
aus der Minoritenkirche in Linz hierher übertragen, wofür die frühere an die Pfarrkirche in Freinberg (siehe 
S. 17) abgegeben wurde. 
Kirchenbänke: 1. Seitlich des Hochaltares mit geschnitzten Akanthusranken an den Wangen; an der 
Vorderseite achteckige Felder mit Flammleisten, Eichenholz. Ende des XVII. Jhs. 
2. Ähnliche Bänke auf der Westempore. Ende des XVII. Jhs. 
3. Im Langhaus, an den Wangen, derbe Rocailleschnitzerei, Eichenholz. Mitte des XVIII. Jhs.
	        
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