Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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abführen mußte. Als es 1650 damit im Rückstand blieb, kam von 
Wien ein scharfer Verweis, das Geld war für die Truppen in Ungarn 
bestimmt, sonst „möchte es bei diesen schweren Zeiten leichtlich 
dahin kommen, daß die Soldaten, wie sie schon etlichemalen sich 
vernehmen lassen, die Plätze leerstehen, die Gewöhr stehen und die 
Festungen verlassen müßten 2 ). 1653 konnte die Hofkammer den 
Wurzenverlag für Gmunden nicht beschaffen, Salzamtmann und 
Einnehmer, die in ihrer Bedrängnis sogar nach Wien fuhren, 
brachten bloß 15.000 Gulden mit nach Hause. Auch den Käufern 
fehlte das Geld, weshalb das Amt ihnen erlaubte, das Salz nur zur 
Hälfte bar zu bezahlen und für den Rest Getreide zum Marktpreis 
zu liefern, das man ohnehin für die Arbeiter benötigte 3 ). Zwei Jahre 
später hatte die Hofkammer wieder Mühe, den für den Betrieb der 
Salzwerke nötigen Verlag aufzubringen, 8000 Gulden waren Leih 
geld, das übrige wurde aus den Einkünften der Weinmaut und des 
Bier- und Salzgefälles in Böhmen genommen. Die letzte Salz 
steigerung war dem Erzbischof von Gran verpfändet worden, kam 
also für das Salzamt nicht in Betracht 4 ). 
Der Geldaufwand Gmundens war zu jener Zeit noch recht 
bescheiden. Die Jahresausgaben betrugen von 1652 bis 1654 im 
ordentlichen Erfordernis 74.207 fl. und die unbeständigen Auslagen 
36.572 fl., zusammen 110.779 fl., denen 90.594 fl. an Mauteinnahmen 
und der Überweisung von Prag gegenüberstanden, so daß von der 
Hofkammer noch 20.185 fl. gesandt werden mußten 5 ). 1664 waren 
die beständigen Ausgaben schon auf 105.841 fl. und das Gesamt 
erfordernis auf 129.785 fl. gestiegen, wofür die Bedeckung aus den 
eigenen Einnahmen des Mautamtes von 61.544 fl., der Überweisung 
des Prager Deputiertenamtes von 60.000 fl. und aus mehreren 
niederösterreichischen Ladstätten gefunden wurde 6 ). 
Beachtenswert ist eine Aufstellung des Reingewinnes aus dem 
Salzgefälle von 1687. Angenommen war eine Jahreserzeugung von 
100.000 großen Kufen und 6000 Pfund Küfeln. Die Kosten einer 
großen Kufe setzten sich zusammen aus: 
s ) S. O. A. Bd. 95. 
3 ) Res. 1653, S. 209. 
*) Res. 1655, S. 256. 
5 ) S. O. A. Bd. 66. 
") Res. 1664, S. 169; Gmund. St. A. Bd. 60/1.
	        
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