Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

410 
Bemannung beizuschaffen, wie es zu Zeiten Kaiser Leopolds ge 
halten worden war 120 ). Die ärarischen Jäger, die vielen als Treiber 
verwendeten Holzknechte und die sonstige Hilfsmannschaft wurden 
wie vordem wieder vom Salzamt entlohnt, das ihnen 1627 fl. 48 kr. 
auszahlte. 
Neben dem Qemswild fand auch das Federwild gebührenden 
Anwert. 1722 mußte das Salzamt zur Vermählung der Erzherzogin 
Maria Amalia mit dem Kurprinzen von Bayern 30 Haselhühner, 
20 Bündel „Crambeths“vögel, 40 „Pandl Tryschl“ (Drossel) und 
15 Birk- und Auerhennen liefern 121 ), und 1728 bestellte der Oberst 
stallmeister Fürst Schwarzenberg zwei neue Sechserzillen zur 
kaiserlichen Wasserjagd 122 ). 
Die unwirtlichen Gegenden des Kammergutes bargen auch 
Raubwild. In den Niederungen um die Seen lebte der Reiher, den der 
jagdfreudige Kaiser Maximilan I. schützte; 1518 befahl er, dem 
Konrad Walch, in dessen Gehölz Reiher nisteten, jährlich 12 fl. zu 
reichen, damit er an diesen Orten kein Holz schlage und die Reiher 
nicht verjage 123 ). Luchse und Wölfe waren noch zu Anfang des 
18. Jahrhunderts nicht ausgerottet; 1703 wurden in den Kammer 
wäldern zwei Luchse gefangengenommen 124 ) und im selben Jahre 
klagten die Orter Jäger, daß die Wildbahn schlechter geworden, 
weil Wölfe in dem harten und schneereichen Winter dem Wild viel 
Schaden zugefügt hätten 126 ). Die gefährlichsten Feinde des Weid 
werkes aber waren die Wildschützen, deren es im Kammergut seit 
jeher gab; die Jagdlust steckt nun einmal im Blute des Älplers und 
ist auch heute noch nicht erloschen. Das Verbot des Wildankaufes 
und des Büchsentragens der Holzknechte 126 ) und Verordnungen 
gegen das Wildererunwesen, wie solche noch im 18. Jahrhundert 
erlassen wurden, blieben wirkungslos. 1739 und 1741 wilderten 
Gosauer Raubschützen haufenweise in den angrenzenden Salzburger 
Wäldern und lieferten den Jägern förmliche Schlachten, so daß das 
Erzstift vom Salzamt mit allem Nachdruck Abhilfe verlangte 127 ). 
12 °) Res. 1732, S. 460; 1733, S. 553, 567. 
121 ) Res. 1722, S. 314. 
122 ) Res. 1728, S. 454. 
1M ) Index. 
124 ) S. O. A. Nr. 17. 
126 ) S. O. A. Bd. 117. 
126 ) Res. 1709, S. 719. 
127 ) S. O. A. Bd. 144, 174, 175.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.