Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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auf. Donini erlebte die gegen ihn 1706 verhängte Dienstesentlassung 
nicht, ein Schlaganfall hatte ihn kurz vorher weggerafft 188 ). Für ihn 
wurde über Vorschlag des Abtes von Lambach Anton Prinninger 
zum Stadelschreiber bestellt, der bis 1722 diente und von Franz 
Gottfried Reiner gefolgt war 189 ). 
Außer den zwei Legern waren am'Stadel noch bedienstet zwei 
von den Fertigern besoldete Zillenhüter und ein Zeugwart für die 
Verwahrung des zum Stadeldienst erforderlichen Materials und 
Gezeuges. Er hatte auch die Holzverflößung zu überwachen und 
bezog hiefür jährlich 6 fl. 190 ). 
Die Naufergen, welche als Schiffsführer im Lohneinkommen 
bedeutend besser gestellt waren wie das gewöhnliche Schiffsvolk, 
genossen auch andere Begünstigungen; schon der Umstand, daß 
ihre Zahl anfänglich auf acht beschränkt blieb und nur im Ver 
hältnis der Absatzsteigerung erhöht wurde, gab ihnen ein Sonder 
recht. Dann durften sie allein eigene Zillen am Stadel einstellen und 
damit die Kirchenleute über den Fall führen, wofür sie 45 kr. je Fuhr 
verlangten. 
1740 waren am Stadel bedienstet: 
20 Naufergen, 
4 Hüter, 
55 Mehringer, 
2 Legger, 
117 gemeine Knechte, 
27 wöchentliche Knechte, 
16 Provisioner, zusammen 
241 Mann, deren Familienstand 245 Weiber und 665 Kinder zählte, 
so daß insgesamt 1151 Personen am Stadel vom Schiffahrtswesen 
lebten 191 ). 
Die Baulichkeiten am Stadel waren mit Ausnahme einiger den 
Fertigern gehörigen Schiffhütten Klostergut und vom Stift zu 
erhalten. Damit war es nicht immer gut bestellt, Bauen kostete 
Geld, und der Abt mußte sparen. Schon Kaiser Max I. befahl 1511 
dem Kloster, einen baufälligen Salzstadel instand zu setzen und so 
zu bauen, daß die Fertiger ihr Salz darin sicher unterbringen 
188 ) Res. 1685, S. 310; 1706, S. 366, 624; S. O. A. Bd. 117, Nr. 26. 
1SS ) Res. 1722, S. 376. 
19 °) Res. 1738, S. 623. 
191 ) S. O. A. Bd. 162.
	        
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