Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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dem Salzamtmann Veit Spindler, dem das halbe Recht zur Be 
lohnung für seine Mithilfe an der Gegenreformation verliehen 
wurde 37 ). 
Über die Vorkehrungen, welche in Gmunden und an der Aus 
mündung der Traun zur Sicherung der Schiffsladungen und zur 
Erleichterung der Schiffahrt traunabwärts bestanden, ist alles 
Wissenswerte in Dr. Krackowizers Geschichte der Stadt Gmunden 
enthalten, weshalb darauf nicht weiter eingegangen wird. Das 
Gleiche gilt auch für die Kanalisierung des Traunfalles und die dem 
Fallmeister obliegende Erhaltung der weitläufigen Verbauungen. Die 
Wehrbauten in der äußeren Traun zum Betrieb von Sägen und 
Mühlen mußten von den Besitzern selbst instandgehalten werden, 
wobei die Wasserseher darauf zu achten hatten, daß der Schiffahrt 
kein Abbruch geschah. Eine für diese recht gefährliche Stauwehr 
war in Roitham unterhalb des Traunfalles und gehörte zuletzt dem 
Stift Lambach; ihre Entfernung konnte das Salzamt 1671 erst nach 
langwierigen Verhandlungen und mit großen Opfern durchsetzen 38 ). 
Ein anderes Hindernis für die Schiffahrt war 1681 die Traunbrücke 
in Wels, die über Weisung der Hofkammer von der Stadtgemeinde 
erhöht werden mußte, weil ohne Leib- und Lebensgefahr mit den 
Schiffen nicht mehr durchzukommen war 39 ). 
2. Die Fahrzeuge. 
Aus den Bedürfnissen des Salzhandels erwachsen, war der 
Schiffbau im Kammergut schon frühzeitig heimisch geworden und 
in seiner Entwicklung hinter der Steigerung der Ausfuhr nicht zu 
rückgeblieben. Einen ganz bedeutenden Aufschwung nahm dieser 
Erwerbszweig im 17. Jahrhundert, als neben der Salzlieferung auch 
die Anforderungen der kaiserlichen Truppen zu befriedigen waren, 
die in Ungarn und gegen die Türken kämpften und immer wieder 
Schiffe brauchten. Deren Anfertigung blieb zumeist den privaten 
Schiffwerkern überlassen, die sich rasch vermehrten und im Kammer 
gut wie im Alpenvorland überall dort ansiedelten, wo größere Wal 
dungen in der Nähe lagen. 1688 gab es außer in Hallstatt, Weißenbach 
und Gosau noch 49 Schiffbauer im Bezirk von Ischl, 64 am Gmundner 
37 ) Res. 1656, S. 340. 
38 ) S. O. A., Bd. 47, 48.
	        
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