Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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der Schiffahrt, sondern auch dem Lande und den Flußanrainern 
genützt, weshalb Luchese dafürhielt, daß alle Interessenten zu 
Beitragsleistungen und Robotarbeiten müßten verpflichtet werden. 
Er hoffte, sein großzügiges Projekt in drei bis vier Jahren beendigen 
zu können 12 ), und würde damit ein hochwichtiges und der damaligen 
Zeit beispielgebendes Werk geschaffen haben, wenn es zur Durch 
führung gekommen wäre. Es blieb aber schon in den Anfängen 
stecken. Die Nöte der Nachkriegszeit, übel angebrachte Sparsamkeit 
und kleinliche Eifersüchtelei störten den Fortschritt und brachten 
schließlich den ganzen, großangelegten Verbauungsplan zu Fall. Der 
Salzamtmann Brugglacher, verärgert, daß ihn die Hofkammer von 
der Sache ausgeschaltet hatte, machte Luchese alle erdenklichen 
Schwierigkeiten, griff eigenmächtig in dessen Arbeiten ein und ließ 
mit Hilfe des entlassenen Fallmeisters Reifeneder Fischfächer 
schlagen und Holzverwerkungen durch die Fischer hersteilen 13 ). 
Landstände und Grundanrainer wollten von Beiträgen nichts wissen, 
Intrigen gegen Luchese und sein Werk fanden den Weg sogar zum 
Kaiser, kurz, der Gegner waren zu viele, so daß auch die von dem 
Wert der Arbeiten überzeugte Hofkammer sich gezwungen sah, von 
der Fortführung Abstand zu nehmen. Sie befahl 1655 die Traun 
verbauungen nicht mehr nach dem Projekt des Luchese, sondern | 
billiger, wie es der Fallmeister vorgeschlagen hatte, fortzusetzen! 
und die Kosten aus dem Einnehmeramt zu bestreiten 14 ). Mit 
bestimmend war wohl noch die Rücksicht auf die Arbeiterschaft, 
welcher die Hofkammer die ausgiebige Beschäftigung an den Traun- 
verwerkungen nicht verkürzen wollte. Als sie 1688 den Holzwehren 
den Vorzug vor den steinernen Uferschutzbauten gab, fand sie zwar, 
daß zur Instandhaltung der Fluß Verbauungen und Rechen Steinwerk 
und Quaderstuck als ein ewiges Werk nützlicher sei, als die Holz- 
verwerkung. „Weil aber die armen Kammergutarbeiter, so sich beim 
Rechenwühr und anderen Gepayen mit geringem Löhnlein gebrauchen 
lassen und ihr Stückl Brot dabei härtiglich gewinnen müssen, ohne 
dem sie sich auch nicht erhalten können, ist zu beobachten, daß auf 
Erhaltung der Arbeiter ein mehrere Reflexion als auf Respectu den 
jährlich austragenden geringen Nutzen zu machen ist; also lassen 
wir es noch ferner beim alten verbleiben. Zu Ebensee aber, als in 
bereits allda introducierte nützliche Sachen werdet die Erbauung 
“) Res. 1650, S. 158. 
13 ) Res. 1652, S. 177. 
“) Res. 1655, S. 258; S. O. A. Bd. 45.
	        
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