Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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Kosten des Salzamtes unter einer Decke spielten. Schon 1509 
klagte der Salzamtmann Sebastian Hofer über die schlechten 
Schiffahrtsverhältnisse auf der Traun, die Fischer verhinderten 
jede geregelte Flußrinne durch Schlagen von Fächern und rissen 
die ganze Arbeit im Traunbett und zur Uferversicherung an sich, 
„wo man mit 1 fl. machen möcht, muß man den Fischern 6, 7 und 
8 fl. geben 6 )“. Es fanden wohl zeitweilig Wasserbeschaue statt, 
1585 und 1588 nahm solche der Salzamtmann Christoph Haydn mit 
den Ausschüssen der vier Flecken Gmunden, Ischl, Laufen und 
Hallstatt vor, doch scheinen diese mehr der Beförderung der Salz 
schiffahrt von Enns in die niederösterreichischen Ladstätten 
gedient zu haben 7 ). Die Unzulänglichkeit der Wasseraufsicht durch 
die Naufergen hatte im zweiten Reformationslibell darin Ausdruck 
gefunden, daß fortan zwei eigene Wasserseher neben den Naufergen 
bestellt werden sollten 8 ), eine Bestimmung, die jedoch 1593 noch 
nicht durchgeführt und von den Fertigern in Erinnerung gebracht 
worden war 9 ). Es nützte daher auch die 1657 von der Hofkammer 
herausgegebene ausführliche Instruktion für den Dienst der Wasser 
seher 10 ) nichts, die Mißwirtschaft blieb weiter bestehen. Die Fischer 
mußten den die Wasseraufsicht führenden Naufergen das Zöhlgeld 
zahlen, vom Verdienstgulden 2 Kreuzer, das dann bei den 
gemeinsamen Zehrungen aufgebraucht wurde; dafür setzten die 
Wasserseher den Akkord um soviel höher an und waren bei der 
Übernahme der geleisteten Arbeiten sehr nachsichtig, daher diese 
auch „nicht länger als von Morgen kumberlich zum Abend Bestand 
haben“ und jährlich doch über 7000 Gulden kosteten 11 ). 
Die ganz ungerechtfertigte Höhe dieser fortlaufenden und viel 
fach nutzlosen Arbeiten veranlaßten die Hofkammer schon 1650, den 
Ingenieur Philiperto Luchese mit der Verfassung eines generellen 
Verbauungsprojektes zu betrauen. Nach Besichtigung des Flußlaufes 
der Traun und Enns empfahl dieser den Einbau von Senkwerken an 
den gefährdeten Stellen von Weißenkirchen bis Zizlau und die An 
lage von Hochwasserschutzdämmen, wodurch nicht allein eine be 
ständige Flußrinne geschaffen, sondern auch die häufigen Über 
flutungen verhindert werden konnten. Die Bauten hätten nicht nur 
“) S. O. A. Bd. 11, 15. 
7 ) Ennser Mus. A. 2. 
8 ) Ret. Lib. (1563), Fol. 216. 
’) S. O. A. Bd. 10. 
°) Res. 1657, S. 364. 
“) S. O. A. Bd. 23
	        
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