Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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Wendungen der Grundherrschaften zur Folge, die ihre Unter 
tanen schützen. 
Die der Schiffahrt von der Natur gesetzten Schranken am 
wilden Laufen und am Traunfall hatte die menschliche Kunst und 
Tatkraft schon frühzeitig durchbrochen oder umgangen 1 ), daneben 
erforderten aber auch die künstlichen Hemmungen durch Wehren 
und Klausen eine ununterbrochene Wartung und Überwachung. 
Katastrophale Hochwässer waren verhältnismäßig selten, ihr 
Zerstörungswerk dann aber groß. 1572 2 ), 1598, 1661 und 1736 
wurden nicht bloß alle Brücken, Rechen, Wehren, Uferverbauungen 
und Klausen an der Traun weggerissen oder stark beschädigt, auch 
Schiffe gingen verloren und die Schiffahrt war unterbrochen. Die 
Wiederinstandsetzungsarbeiten, die sehr viel Geld kosteten, mußten 
mit größter Beschleunigung ausgeführt werden, um die Salz 
magazine noch vor dem Einbruch des Winters zu räumen, 
Getreide als Gegenfracht nach Gmunden zu bringen und damit die 
sonst drohende Hungersnot abzuwehren 3 ). Von einem verheerenden 
Hochwasser, das ganz Oberösterreich heimsuchte, berichteten die 
Landstände Ende März 1730 der Hofkammer in der Absicht, sie zur 
Mithilfe an den Aufbauarbeiten zu verpflichten 4 ). 
Die Beaufsichtigung des Flußgerinnes der Traun und der für 
die ungehinderte Schiffahrt nötigen Arbeiten war schon im ersten 
Reformationslibell den Wassersehern übertragen worden 5 ), deren 
drei aus den Naufergen am Stadel gewählt wurden. Ihr Dienst war 
verantwortungsvoll und um so notwendiger, als zu Anfang des 
16. Jahrhunderts die Gegenfuhr der leeren oder mit Lebensmitteln 
beladenen Zillen einsetzte, wofür eigene Roßwege längs der Traun 
ufer bestanden. Die zur Ausführung der Sicherungsarbeiten am 
Flußgerinne erforderliche Mannschaft mußte notgedrungener 
weise aus den Uferbewohnern zusammengestellt werden, zumeist 
Fischern, die damit in der dünn besiedelten und wenig ertragreichen 
Traungegend ihren hauptsächlichsten Lebensunterhalt gewannen. 
Diese waren aber aus den vorhin angegebenen Gründen für die 
Wasserbauten zum Schutze der Schiffahrt am wenigsten geeignet 
und . ihre Leistungen meist wertlos; Es kam auch vor, daß die den 
Wasserdienst versehenden Schiffsführer mit den Fischern auf 
*) Krackowizer, Gmunden 2, S. 262, 297. 
2 ) Ennser Mus. A. 10. 
3 ) S. O. A. Bd. 23, 105; Res. 1736, S. 300, 308. 
4 ) Res. 1730, S. 51. 
■"•) Ref. Libell (1524), Fol. 136.
	        
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