Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

Salzhandel, Wege und Mittel. 
I. Zu Wasser. 
1. Der Weg auf der Traun. 
Für die Ausfuhr des im Kammergut erzeugten Salzes war die 
Fahrt auf dem Wasser der Traun von der Natur gewiesen. Das 
Hallstätter Salz kam über den See nach Steeg, wurde hier umge 
laden und auf eigenen Zillen nach Gmunden geführt. Roßbauern 
zogen dann die entleerten oder mit Gegenfracht beladenen Schiffe 
wieder nach Steeg zurück. Von Gmunden, als dem Hauptort des 
Salzhandels, ging die Fahrt weiter auf der „inneren“ Traun am 
„Fall“ vorbei bis nach Stadel bei Lambach, einem wichtigen 
Stapel- und Umladeplatz, an welchem die Salzschiffe entlastet 
werden mußten, weil das seichtere und unbeständige Fahrwasser 
der „äußeren“ Traun von Stadel bis zur Einmündung in die Donau 
keinen so starken Tiefgang mehr zuließ. Das letzte Umladen 
(Umtauchen) der Schiffe geschah in Zizlau oder Enns auf noch 
größere Fahrzeuge, welche das Salz donauauf- oder -abwärts den 
Bestimmungsladstätten zuführten. 
Die Traun war ein fischreiches, ungezähmtes Wildwasser 
und bereitete der Schiffahrt viele Schwierigkeiten; nicht nur das 
Hochwasser und der stete Strömungswechsel zerstörten und ver 
änderten die Fahrrinne, auch die Wehranlagen der zahlreichen 
Mühlen waren unangenehme, oft sogar gefährliche Hindernisse auf 
»dem Wege und nicht zuletzt gaben die Fischer, deren Berufs 
erfordernisse in geradem Gegensatz zu jenen der Traunschiffer 
standen, immer und immer wieder Anlaß zu Klagen und Beschwer 
den. Während diese einen jederzeit offenen und geraden Fahrweg 
nötig hatten, brauchten die Fischer ruhige Stellen im Flußlauf für 
Laichplätze und die Aufzucht der jungen Brut, wozu sie Fächer, 
Flechtwerke, Reischen und dergleichen einbauten, ohne auf die 
gegenteiligen Interessen der Schiffahrt Rücksicht zu nehmen. Die 
Entfernung solcher Einbauten von Amts wegen hatte dann Ein-
	        
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