Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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erhöhung und allen als Vergütung für die Verrichtung eines so 
„bluethärtlichen täglichen Bergstüges mit Hinreissung und Zergehung 
Villen salv. ven. Schuech- und Kleiderwerchs“ gegen ihren gewöhn 
lichen kleinen Geldverdienen der Gebühr nach nicht bestritten werden 
könne 130 )“. Ja, er schlug allen Ernstes vor, man möge den Arbeitern 
das „ersparte“ Unschlitt wieder abkaufen. Der Unschlittbezug der 
Beamten und Arbeiter blieb aber trotz der namhaften Verringerung 
auf das Ausmaß des dritten Reformationslibells auch nach 1708 noch 
reichlich hoch; nach den von der Visitationskommission vor genom 
menen Versuchen genügte eine zehntelpfündige Kerze für die Schicht 
eines Eisenhäuers, während ein solcher die doppelte Menge faßte. 
Eine radikale Umgestaltung der Unschlittgebarung wurde erst 
1750 durch die in diesem Jahre erlassene Bergnorma eingeleitet und 
von Sternbach gefestigt. Von nun an erhielten die Arbeiter das 
Unschlitt zwar nach Bedarf vom Amte ausgefolgt, dessen Wert 
wurde ihnen aber bei der Lohnzahlung abgezogen und unabhängig 
vom jeweiligen Marktpreise mit 8 Kreuzer für das Pfund berechnet. 
3. Pfannhaus. 
Die Pfannstätte in Hallstatt stand im Markte südlich vom Hof 
haus etwas erhöht am Fuße des Hallberges — Pfannhausbühel heißt 
der Platz im Volksmunde noch heute — und war nach Merians 
Darstellung ein massiger Holzbau auf gemauertem Untergeschoß, 
an dessen Rückseite sich die Dörrkammern (Pfiesel) anschlossen. 
Der Raum vor dem Sudhause diente zur Bevorrätigung und Zerklei 
nerung des Hallholzes, das in Blochen aus der weiteren Umgebung 
über den See zugeführt wurde. Die erste unter Königin Elisabeth 
am Anfänge des 14. Jahrhunderts erbaute Salzpfanne war annähernd 
kreisrund mit abgeschrägter Auszugseite 131 ), welche Grundform sich 
im Kammergut bis in das 19. Jahrhundert erhalten hat, und maß 
ungefähr drei Klafter im Durchmesser. Mit der Zunahme des Salz 
absatzes wurde die Pfanne wiederholt vergrößert, unter Maximilian 
1511 um 7 Vs 0 in der Länge und 6° in der Breite 132 ) und 1524 auf ein 
Gesamtausmaß von 19 Stabei in der Länge und 14% Stabei in der 
Breite, das einer Fläche von etwa 334 m 2 entspricht 133 ). Schon Kaiser 
13 °) S. 0. A. Nr. 52, 19/5. 
131 ) Schraml, Alte Sudhäuser im Salzkammergut, Heimatgaue (1928). 
132 ) Engl, Geschichte Hallstatts 11/11. 
* 33 ) S. 0. A. Bd. 10.
	        
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