Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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Laugwerker, deren Zahl mit der zunehmenden Soleerzeugung an- 
stieg, lagen in acht Horizonten zerstreut, der Betrieb hatte an Über 
sichtlichkeit eingebüßt und die gelockerte Disziplin zudem eine 
schärfere Grubenaufsicht nötig gemacht. 
Die Gesamtzahl der Bergarbeiter zeigt vom ersten zum zweiten 
Reformationslibell einen normalen Zuwachs, der aber gegen das 
Ende des 16. Jahrhunderts übertrieben wurde, weil aus dem Jahre 
1595 strenge Weisungen bekannt sind, den Mannschaftsstand herab 
zusetzen 114 ). Während und nach dem Dreißigjährigen Kriege ging 
man unter dem Drucke der wirtschaftlichen Nöte mit der Anstellung 
von Bergarbeitern wieder zurück, das dritte Libell setzte den Bedarf 
gleich hoch an wie das erste Libell vor 130 Jahren. Ein so geringer 
Ständ entsprach aber keineswegs mehr den inzwischen stark er 
höhten Anforderungen des Betriebes, seine erzwungene Einhaltung 
hatte schwere Schäden zur Folge. Die rücksichtslose Ausnützung 
der alten Schöpfbaue bei dem Mangel an Ersatz führten zu zahl 
reichen schweren Verbrüchen, die Säuberung blieb weit zurück und 
die Stetigkeit der Soleerzeugung war gefährdet. 1689 wurde dann 
mit verstärktem Personal das Versäumte eilig nachgeholt, in den 
darauffolgenden Jahren jedoch mit der Mannschaftsvermehrung 
wieder Überfluß getrieben. Es war dies um die Zeit der blinden 
Schichten, in der die Aufnahme immer neuer Arbeiter der Meister 
schaft guten Gewinn brachte. Die Starhembergsche Visitations 
kommission machte dem Unfug ein Ende; von 1707 an ging die 
Arbeiterzahl von ihrem Höchststände von 260 Mann langsam zurück 
und wurde unter Sternbachs sparsamer Wirtschaft auf 220 Mann 
heräbgedrückt und erhalten. 
Die Zuständigkeit der Hallstätter Bergarbeiter ist aus einer 
Zusammenstellung für das Jahr 1742 zu entnehmen. Darnach 
wohnten in 
Hallstatt und den am See gelegenen Orten • • 158 Mann 
Goisern 84 „ 
Aussee 2 „ 
Gosau 2 „ 
Ischl 1 „ 
Gmunden 2 „ 
zusammen 249 Mann 
hievon waren verheiratet 169, verwitwet 7 und ledig 73 Mann. 
114 ) Handschriftlicher Nachtrag im zweiten Reformationslibell (o.ö. Landes 
archiv), S. 96.
	        
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