Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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gefolgte Johann Christof Lökher in Hallstatt, dessen Wirken eben 
falls gerühmt wird, zur Haltung eines tauglichen Gesellen 5 “). Daß 
auch in Ebensee eine Amtsbaderstelle bestand, geht aus dem An 
suchen des dortigen Baders Wilhelm Gigl aus dem Jahre 1728 um 
Fortbezug seines Hilfsgeldes hervor 569 ). 
Das den Badern und Wundärzten gewährte Hilfsgeld bildete 
zwar nur einen bescheidenen Teil ihres Einkommens, hatte aber für 
sie den Wert, daß sie jederzeit damit rechnen konnten, während der 
Verdienst für die Behandlung der einzelnen Erkrankungsfälle, der 
ihnen vom Salzamt auf Grund der vorgelegten und überprüften 
Rechnungen ausbezahlt wurde, naturgemäß schwankend war. Die 
kaiserlichen Beamten, Meister und Arbeiter genossen nach dem 
dritten Reformationslibell (S. 413) die freie ärztliche Kur und den 
unentgeltlichen Medikamentenbezug, welche Kosten den Badern, 
Chirurgen und Apothekern vom Amt zu vergüten waren. Bei der 
anfänglichen Beschränkung der Kurfreiheit auf Erkrankungen und 
Verletzungen im Dienste blieben die Leistungen des Amtes verhält 
nismäßig gering und die Forderungen der Bader an die armen 
Arbeiter häufig unbefriedigt, sie konnten daher die Hilfsgelder nicht 
entbehren. Mit der allmählichen Erweiterung der unentgeltlichen 
Heilbehandlung besserte sich die Lage der Bader und Chirurgen, die 
Ärzterechnungen wurden immer höher und die Beanstandungen der 
Zensurbehörden häufiger. Die Bankodeputation erwog hierauf die 
Einstellung der Hilfsgelder, obwohl der Amtmann 1734 für ihre Bei 
behaltung eintrat, weil solche den Badern im Kammergut „vor Gott 
und der Welt“ gebühren 570 ). Baron Sternbach wollte sogar noch 
weiter gehen und die Stelle eines Kammergutchirurgen in Gmunden 
überhaupt einziehen, um die Kosten hiefür zu ersparen, weil der 
Mühlwanger Bader hinreiche, die Kuren zu versehen 571 ). 
Ein wichtiges Glied des Sanitätswesens war schließlich die 
Kammergutapotheke in Gmunden. In den Salzakten zuerst erwähnt 
wird 1616 Georg Reitner als Apotheker, nach seinem Tode Johann 
Kienpaeckh und darauf Christof Hulk. Letzterer war früher Apo 
theker beim schwarzen Elefanten am kaiserlichen Hof zu Wien und 
kam 1642 nach Gmunden 572 ). Er hatte sich, wie bereits bemerkt 
wurde, durch die jahrelange Vertretung der Medicistelle verdient 
563 ) Res. 1729, S. 655. 
509 ) Res. 1728, S. 421; 1731, S. 306. 
67 °) Res. 1734, S. 769. 
671 ) Res. 1750, S. 742. 
672 ) S. 0. A. Bd. 68, Nr. 178.
	        
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