Volltext: Vom toten Österreich

Unkenntnis der serbischen Lettern, den Staatsmännern 
feines Landes in der Entzifferung bedenklicher serbischer 
Korrespondenzen wertvolle Stütze geworden war. 
„Wer All⸗Oesterreich begreifen will“, schrieb der 
Professor, „muß Desiderius Nover gehört haben. Er, 
der Mann mit den neun schwungvoll gesprochenen 
und oratorisch meisterhaft beherrschten Sprachen, hat 
doch nur eine Seele. Er ist der Oesterreicher an sich 
und gibt uns in seinem harmonischen Polymorphismus 
psychischer Art eine ausreichende Synthese und Analyse 
des österreichischen Wesens. Was in uns noch gart, 
das trägt er, der Mann der Zukunft, geklärt in sich.“ 
In der offiziösen und der sonstigen bis zur Ver— 
wendbarkeit gewürgten und geschundenen Publizistik er⸗ 
schien Desiderius Nover bald im Leitartikel, bald unter 
dem Strich, bald in mehreren Spalten der Tages— 
neuigkeiten. J 
„Nover — welch selsamer Name!“ meinte einer 
dieser Geschichtsschreiber. „Er ist nicht deutsch, nicht 
slawisch, nicht romanisch und schmiegt sich doch jeder 
Sprache an. Das kommt daher: Er ist einfach öster⸗ 
reichisch wie der ganze Mann J·c·c.. 
Eine andere Zeitung schrieb: „Auch Nover hat 
Neider. — Wie könnte es anders sein! — Sie sagen, er 
spreche eintönig, temperamentlos, immer mit den glei— 
I56 
—J
	        
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