Volltext: Linz, AT-OOeLB, Hs.-171 (Kochbuch, 1717: Koch Buech darinen Vill Unterschiedliche Speißen Zufinde[n] vnd Zulehrnen Wie Mann dießelben kochen und zuerichten soll)

48 [Seitennummerierung in Bleistift]

3: Loth frische Haußen blatern, die selben sauber
wasch und khlein schneiden und in Wein waikhen und
sidn lasßen, alß dann soll mann denselben Wein nembn
und sovil Wein darzue Giesßen sovill mann Sulz
machen will, alzeit auf ein pfundt Höchten, ein
Öchtering Wein, und bey einen Seitl schöner Lauter
Arbes suppen, und sovill ösßig dß föst wirdt auch
ein Zwey ganze geschölte Zwiffel heipel, und etlich
ungeschälte öpfel Spalten, die Mueß man aber
bey Zeiten herauß thuen, dß sie nit Zerfallen
man mag auch von etlich frischen Limony dß Saur darein
truckhen, und also alles in ein schöne glaßierten Haffen
oder Verzierten Kösßl siedten Lassen, darnach soll
man nemben volgendtes gewierzt, Imber gar sauber
gewaschen und grob geschnidten, pfeffer mit einen
groben tuech sauber abgerieben, Mußcablie Gewaschen
auch Nägel gewaschen deren sollen mit zuvill sein
auch Zimet der muß am Maisten fein klain ge=
brachen sein, dß gewirzt Muß ziemblich vill sein,
dß soll mann fein in eines : oder etlich säckhle
Nähen, besonders auch ganze Saffrian blie in ein
Säckle nähen, und in der Suppen Siedten lassen

[Übertragung in leichter lesbare Form]

[3 Lot {3 Lot = 52 g} frische Hausenblätter {Geliermittel aus der Schwimmblase des Störs}, diese wasche gut und schneide sie klein und weiche sie in Wein auf und lasse es sieden. Dann soll man diesen Wein nehmen und so viel Wein dazugießen, als man Sulz machen will, auf ein Pfund { 1 Pfund = 560 g} Hecht ein Achtel [ 1 Achtel Maß = 0,17 l} und etwa ein Seidl {1 Seidl = 0,35 l} Erbsensuppe. Und so viel Essig, daß es fest wird. Auch 2 ganze geschälte Zwiebelhäupel und einige ungeschälte Apfelspalten. Diese muß man aber rechtzeitig herausnehmen, damit sie nicht zerfallen. Man kann auch von einigen frischen Zitronen das Saure hineindrücken, und alles in einem schönen glasierten Topf oder verzierten Kessel sieden lassen. Dann soll man folgendes Gewürz nehmen : Ingwer, ganz sauber gewaschen und grob geschnitten, Pfeffer mit einem sauberen Tuch gut abgerieben. Muskatblüte gewaschen, auch Nelken, gewaschen. von denen sollen es nicht zu viel sein. auch Zimt, der muß großteils fein gebrochen sein. Das Gewürz muß ziemlich viel sein, man soll es in ein oder mehrere Säckchen einnähen. Besonders soll man auch ganze Safranblüten in ein Säckchen nähen und in der Suppe sieden lassen.]

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