Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Das Khranbergerisch khoch zumach
en

Mann soll nemben 5; ayr Dötter, und 5: ganze ayr
und ein Seitl Sisse ober Milch und woll durch ein
ander abspriedeln, hernach soll mann bey einen
seitl schmalz in ein Reindl nemben, und woll Lassen
haisß werden, darinnen prein 3: Leffel Voll schöns
Mehl, dß fein Räbisch wirdt, hernach die Milch mit den
ayern darein giessen und Riehren bisß Siedt, hernach
Mueß Mans nit mehr Riehren, zue deckhen und auf
einer Gluet Lassn Siedten, es Mueß fein ganz Her=
auß gehen, das schmalz darvon seugen, Mann mags
Zuckhern oder salzen, so ist es Recht

Zibeben Müeß zu machen

Mann soll Cibeben Nemben soviel mann will, sie in
ein Höfferl thuen, darzue :3: oder :4: bäthe Semel
schniten daran giesßen gueten Reinfell : oder
sonst gueten Wein, und Siedten Lasßen biß weich
werden, so soll Mans durchtreiben und in ein
Reindl thuen Zuckhern und Zimet darzue, auch
Weinpörl, und wieder ein Zimet darzue, auch
Wiedter ein Südl thuen lassen, wan mans

[Übertragung in leichter lesbare Form]

Das Kranberger Koch zu machen
{Rezept Nr 179}

Man soll 5 Eidotter und 5 ganze Eier nehmen 0,35 l Obers und gut durcheinander verquirlen,
dann soll man cirka 1 0,35 l Schmalz in eine Topf geben, heiß werden lassen, und darinnen
3 Löffel voll schönes Mehl bräunen, daß es schön dunkel wird, dann die Milch mit den Eiern hinein
gießen und rühren bis es siedet. Dann darf man es nicht mehr rühren, zudecken und auf einer Glut
sieden lassen, es muß ganz gut herausgehen, das Schmalz aufsaugen. Man kann es zuckern
oder salzen, so ist es Recht.

Zibeben Muß zu machen
{Rezept Nr 180}

Man kann Zibeben {große Rosinen} nehmen, soviel man will, in eine Topf geben, dazu 3 oder 4
gebähte Semmelschnitten, daran guten Rheinfall {Rheinfallwein siehe Gedicht von Anastasius Grün }
oder sonst einen guten Wein, und sieden lassen, bis alles weich ist, So soll man es durchpassieren und
in eine Kochtopf geben, Zucker und Zimt dazu, auch Weinbeeren {kleine dunkle Rosinen} und wieder Zimt
dazu, auch wieder einmal aufkochen lassen. Wenn man]