200 Jahre Evang. Pfarrgemeinde Eferding

Eferding, Bräuhausgegend Menschenleben gingen keine zugrunde, der Verlust an Vieh war nicht erschreckend. Sofort nach Eintritt der Katastrophe setzte eine großzügige Hilfe ein, die nächstgelegenen sicheren Häuser nahmen bereitwillig die Obdachlosen auf und sorgten auch für die erste Verpflegung von Mensch und Tier. Wenn so oft geklagt wird, daß wir in einer hartherzigen Zeit leben, hier wurde einmal deutlich, wieviel Güte und Hilfsbereitschaft noch in Menschenherzen wohnen. Über die öffentliche und all- gemeine Hilfe hinaus konnte den geschädigten Gemeindemit- gliedern viel wertvolle Hilfe und Unterstützung- aus der eigenen Gemeinde, den Nachbargemeinden und der Gesamt- kirche geleistet werden. Der erste Einsatz kam vom evangeli: schen Hilfswerk mit einer großen Lebensmittel- und Kleider: spende. Vielen wurde so über die erste Not hinweggeholfen. Die Gemeinde Thening leistete eine namhafte Spende an Naturalien besonders. wertvoll für die geschädigten Landwirt- schaften. Die Nachbargemeinde Scharten, veranstaltete eine Geldsammlung und teilte das Ergebnis den Schwerstgeschä- digten unmittelbar mit. Geldbeträge und Naturalien kamen auch aus Wallern, Naturalien aus Wels und Gallneukirchen. Die Naturalienspenden waren so groß, daß wirklich spürbare Hilfe geleistet werden konnte. Aus den Katastrophenkollek- ten der Diözese und der Gesamtkirche wurde unsere Pfarrge- meinde reichlich bedacht, sodaß in ansehnlichem Maß auch mit Geld geholfen werden konnte. Freilich, der Schaden war zu groß und die Anzahl der Betroffenen zu hoch, als daß in jedem Einzelfall tiefgreifend geholfen hätte werden können. Aber alle die vielen Gaben und Spenden, sie bedeuten ja mehr als nur den Geldes- oder Sachwert. Wir dürfen in ihnen ein leuchtendes Zeichen glaubensgeschwisterlicher Verbunden- heit und evangelischer kirchlicher Gemeinschaft erblicken. Das macht diese Gaben besonders wertvoll. Es sei auch hier allen Gebern und Spendern der herzlichste Dank ausgespro- chen. In doppelter Weise sei gedankt: Einmal für den irdischen Wert des Gegebenen und dann auch für die Liebe im Einssein des Glaubens. Ist es nicht erhebend zu sehen, wie in unserer Kirche die notleidenden Glieder von allen mitgetragen wer- den. Es sei aber hier auch vermerkt, daß im Verhältnis zu früheren Katastrophen niemand in seiner Existenz getroffen wurde und daß durch die öffentliche Hilfe alles getan wurde, um den entstandenen Schaden wieder gut zu machen. Es soll auch hier nicht verschwiegen werden, daß in der Überwindung der auftretenden Schwierigkeiten und in der Lenkung aller Hilfsmaßnahmen der öffentlichen Hand Herr Bezirkshaupt- mann Regierungsrat Dr. Nadler eine besondere Leistung voll- brachte, eine Leistung der auch hier mit herzlichem Dank ge- dacht werden soll. Alkoven

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