200 Jahre Evang. Pfarrgemeinde Eferding

Die neuere Zeit Gewachsen ist die Pfarrgemeinde in den Jahren 1944/45. Ein großer Strom von Flüchtlingen kam ins Land. Aus Sieben- bürgen hauptsächlich, aber auch aus Jugoslawien und anderen Ländern. Die Flüchtlinge, die teilweise Schreckliches durchge- macht hatten, mußten nun betreut werden. Für die Seele, aber auch für die leiblichen Bedürfnisse galt es zu sorgen. Der Ge- meinde wurde ein zweiter Pfarrer zugeteilt, der hauptsächlich diesen Dienst getan hat. Er kam selbst aus Siebenbürgen und konnte seinen Landsleuten in vielen Angelegenheiten helfen. Viele der Zugezogenen sind geblieben. Ein großer Teil ist wieder weitergewandert in andere Gebiete Oberösterreichs und nach Deutschland. Manche wanderten nach Amerika aus. Im Jahre 1956 wurde der Kirche ein Dachreiter aufgesetzt und ein Tonbandgeläute installiert. Zu einem richtigen Turmbau wird es wohl nie kommen, weil durch die Höhe der Kirche ein entsprechend wuchtiger Turm errichtet werden müßte. Dies zu finanzieren wäre wohl kaum möglich. 1958 wurde die Kirche innen ausgemalt. 1964 wurde eine wei- ;ere gründliche Innenrenovierung durchgeführt. Das alte Kir- chengestühl wurde entfernt, die Fußböden erneuert. Schöne Eichenbänke sind eine Zierde für das Innere der Kirche. Zugleich wurde eine elektrische Bankheizung installiert. Im Jahre 1967 wurde ein neues, zweckmäßiges Pfarrhaus erbaut. Mit einem Aufwand von über 1,200.000,—S wurde die Kirche außen zur Gänze und innen teilweise renoviert und restauriert. So ist die Gemeinde für das Jubiläumsjahr 1983 gerüstet. Derzeit — 1983 — hat die Pfarrgemeinde Eferding 1390 Ge- meindeglieder. Erfreulich gut ist das gottesdienstliche Leben. In fünf verschiedenen Kreisen werden Kinder und Jugendliche betreut. Bei Bibel- und Vortragsabenden gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. Hochwasserkatastrophe 1954 Aus dem Jahresbericht von 1954 Das Jahr 1954 ging in die Geschichte als ein ausgesprochenes Katastrophenjahr ein. Unsere Gemeinde wurde besonders durch das große Hochwasser der Donau im Juli des Bericht- Jahres getroffen. In kaum vorstellbarer Weise wurde ein riesi- ges Gebiet unserer Gemeinde von Aschach bis unmittelbar nach Eferding und von da entlang der Landstraße nach Alkoven stark überflutet. Aschach und Alkoven wurden sehr schwer getroffen. Das überflutete Gebiet ist dicht besiedelt, es handelt sich weitgehend um Kulturland, zum geringeren Teil um Auen. Von der Hochwasserkatastrophe wurden auch viele Gemeindeglieder getroffen und auch wirtschaftlich schwer ge- schädigt. 44 Familien mit zusammen 126 Personen wohnten im betroffenen Gebiet in Miete, teils in Baracken teils in Miet- wohnungen. Außerdem wurden noch 23 Familien mit zusam- men 89 Personen als Inhaber von Landwirtschaften, Klein- landwirtschaften oder Häuschen sehr hart getroffen. In man- chen Fällen war der Gebäudeschaden sehr groß, zwei Häuser wurden zerstört, sodaß ein Neubau nötig wurde. Für die land- wirtschaftlichen Betriebe war der Ernteausfall besonders hart, am spürbarsten bei der Kartoffelernte. Die Vernichtung von Futter wirkte sich auf längere Zeit aus Aschach

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