Markterhebung der Gemeinde Wallern an der Trattnach

schaft des Landes eine doch nicht unbedeutende Rolle spielte. Auch hier sind wir allerdings nicht ganz sicher, was die Lokalisierung ihres Stammsitzes anbelangt. Während dieser in der Literatur in der Ortschaft Gölding, Gemeinde Krengl- bach angenommen wird, vermutet ihn Grabherr auf Grund von Erdsubstruktionen am östlichen Abhang des Kranall, etwa 1 km nördlich des bisher vermuteten Standortes. Hier eine andgültige Entscheidung treffen zu wollen, ist sicherlich nicht Janz leicht und ist wohl eher eine Glaubensfrage. Der erste urkundlich erwähnte Angehörige dieses Ge- schlechts ist Sibrand I. von Geltingen, der als Zeuge im Jahre 1206 bei einem Zehenttausch zwischen dem Kloster Wilhering und der Pfarre Gramastetten auftaucht. Aus der Reihung der Zeugen. ist anzunehmen, daß er der schaunbergischen Ge- olgschaft angehört hat. Dietrich, der bereits 1331 als Ritter bezeichnet wird, oder schon sein Vater Ulrich dürfte den ursprünglichen Sitz ‘der Familie aufgegeben und sich in Haiding einen neuen befestig- ten Ansitz erbaut haben. Wie so viele kleine und auch größere Adelsgeschlechter über- lebten aber auch die Geltinger das 16. Jahrhundert nicht und starben am Ende desselben mit Georg Baumgartner zum Frauenstein aus einer Nebenlinie des Geschlechts aus. Parzheim u Wappen: Mit Schildesfuss. Oben zwei 7 rechtsgekehrte Sicheln nebeneinander. (Nach dem Originalsiegel Albers von Porzheim an dem Briefe Dietrichs von Hag, d. d. 25. 2. 1348, vomit Letzterer an seinen Bruder se Wolfhart von Hag den Thurm zu Fe Hartheim verkaufte, Eferdinger Archiv). Ein interessantes Geschlecht ist schließlich das der Parzhei- mer, das sich bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhun- derts nachweisen läßt, wenngleich die Nachrichten über diese Familie erst im 13. Jahrhundert häufiger werden. Der Sitz dieses Rittergeschlechtes ist in der heutigen Ortschaft Parz- ham in der Gemeinde Wallern zu suchen, wo sich die im Ge- ıände erkennbaren Spuren des Ansitzes aber nur mehr dem Fachmann offenbaren. In einer Urkunde aus dem Jahre 1161, in der Abt Gebhard von Wilhering die Übergabe zweier Güter an sein Kloster bestätigt, ist unter den »liberi«, also den Freien ein »Eberannus de borsheim« genannt. Er scheint dem Wortlaut der Urkunde nach zu schließen ein angesehener Mann gewesen zu sein. Dann schweigen die Quellen wie- derum, bis um das Jahr 1200 in einer Besitzaufzählung des Klosters Wilhering von einem »predium, quod Porceheim nominatur« die Rede ist. Wer der Inhaber dieses Gutes war, erfahren wir allerdings nicht. Im 14. Jahrhundert finden wir in Urkunden noch eine Reihe Namen aus dem Geschlecht der Parzheimer. Zum letztenmal ist 1366 Alber von Parzheim urkundlich nach- weisbar. Unter seinem Sohn Wernher hat der Abstieg der Familie ein- gesetzt; von ihm erfahren wir nur noch einmal, als er den Ver- satz einer Wiese in der Ortschaft Schweiber besiegelte. Wern- her konnte auch nicht mehr an das enge Vertrauensverhältnis anknüpfen, das seinen Vater mit den Schaunbergern verband, Ind mit Wolfgang und Genglein Parzheimer, vermutlich den Söhnen des Wernher stirbt das Geschlecht schließlich Ende des 14. Jahrhunderts aus. Damit hat sich auch bei den Parzheimern als richtig herausge- stellt, wenn behauptet wurde, daß die Kontinuität ritterlicher Geschlechter keinesfalls überschätzt werden darf und nur ein sehr geringer Prozentsatz vom 12. bis zum 15. Jahrhundert nachweisbar ist. Literatur: Siegfried Haider; Die Herren und Grafen von Schaunberg und ihr Territorium. Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Gerhard Marckhgott; Studien zur Entstehung des Ritterstandes im Land ob der Enns. Historisch-topographisches Handbuch der Wehranlagen und -errensitze Österreichs. (Veröffentlichung der Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte.) ; Georg Grüll; Burgen und Schlösser im Innviertel und Alpenvorland. Julius Strnadt; Peuerbach; Ein rechtshistorischer Versuch Grabherr, Handbuch. Josef Fleckenstein; / . Die Entstehung des niederen Adels und das Rittertum.

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