Kämpfer an vergessenen Fronten

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-2190685

Persistenter Identifier:: AC10724635

Titel:: Kämpfer an vergessenen Fronten

Untertitel:: Feldzugsbriefe, Kriegstagebücher und Berichte ; Kolonialkrieg, Seekrieg, Luftkrieg, Spionage. Auf Grund amtlichen Materials aus dem Reichsarchiv Potsdam, der Bildersammlung des früheren Reichskolonialamtes, Berlin, dem Königl. Kriegs-Museum (Imperial War Museum), London, dem Zollmuseum, Berlin, Polizei-Archiven und anderen Staats-Archiven

Signatur:: II-22845

Autor:: Foerster, Wolfgang

Dokumenttyp:: Monographie

Herausgeber:: Dt. Buchvertriebsstelle, Abt. f. Veröffentlichungen aus amtl. Archiven

Erscheinungsjahr:: 1931

Erscheinungsort:: Berlin

Erstellungsdatum:: 19.03.2014

Sammlung:: Weltkrieg I.

Umfang:: 615, [16] S., [16] Bl. : zahlr. Ill., Kt., graph. Darst.

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1931

Größe:: 315x245

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC10724635

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Aus dem Seekrieg

Strukturtyp:: Kapitel

Beschreibung

Titel:: 7. Kapitel U-Boot-Taten

Strukturtyp:: Kapitel

Beschreibung

Titel:: Aufzeichnung des Kapitänleutnants Forstmann, Kommandanten von "U 39". Mai 1917.

Strukturtyp:: Kapitel

Beschreibung

Titel:: [Abb.]: Sinkender Holzdampfer

Strukturtyp:: Abbildung

Volltext

Der Abend dämmert. Im Nordwesten verschwindet die Sonne. Lange noch leuchten ihre Strahlen
gegen die Ränder der lila gefärbten Wolken, die sie golden umsäumt ... Langsam verblassen die Farben,
Kimmel und See verschwimmen in eins, mehr und mehr verwischt sich der Abergang, und fahles Grau
hüllt alles ein. Angewohnt lange dauert hier schon die Dämmerung, dann erst bricht tiefdunkle Nacht herein.
Die See ist ruhiger geworden. Trotz der heftigen Kälte verharren die Leute, warm angezogen, an Deck ...
Noch stecken ihnen die unerhörten Anstrengungen der Sturmsahrt in den Knochen.
Aufzeichnung des Kapitänleutnants Forstmann, Kommandanten von „II 39". Mai 1917 9).
„Voraus eine Rauchwolke!" ruft Obermaat Etzrodt. Richtig! Sehr gut gesehen. Ein Dampfer!
And hat Ostkurs aus die Gibraltarstraße zu, also voll wird er sein! Was wird er wohl geladen haben?
Kriegsmaterial für Saloniki oder Port Said? Aber er kann auch den Italienern Kohlen oder Munition
für ihre zehnte Jsonzooffensive bringen wollen. And ganz stattlich scheint er auch zu sein! Für den
Anterwasserangriff stehen wir viel zu achterlich. Also über Wasser heran zum Artilleriegefecht!
des Bootes wird der Befehl weitergegeben. Wie elektrisiert springen an den Backen die Kerle hoch,
lassen ihr Frühstück im Stich und stürzen an Deck. Selbst „Schmutchen", der Koch, gehört jetzt ans
Geschütz. „Laden und sichern, Bereitschaftsmunition klarlegen!" befiehlt der Artillerieoffizier. Ich bespreche
mit ihm dann den günstigsten Anlauskurs, den wir wegen unserer überlegenen Geschwindigkeit wählen können.
Keute dürfte es am besten sein, noch etwas abzuhalten, um für das Schießen nachher die See von achtern
zu bekommen. Dann wird das Boot wohl ruhig liegen.
Blutrot geht die Sonne auf und verspricht schlecht Wetter. Gemächlich zieht der Dampfer seines
Weges, er hat uns noch nicht gesehen. Vielleicht paßt man dort nach vorn aus oder fühlt sich so dicht vor
Gibraltar ganz in Sicherheit. So kommen wir immer näher. Aber plötzlich dreht der Dampfer ab und
zeigt uns sein Keck — wir sind entdeckt. Er qualmt mächtig. Wie mögen die Äeizer vor den Feuerungen
arbeiten, um Damps zu halten und mit „füll speed" fortlaufen zu können. Äaste was kannste, schnaubt er
davon. And doch kommt er nicht von der Stelle, denn er fährt Zickzackkurs, um uns das Treffen zu
erschweren. Jetzt sind wir nah genug. „Feuererlaubnis!"
„Achtzighundert, Schieber links zehn, seuern!" kommandiert Oberleutnant Dönitz. Die Mündung
unseres langen Rohrs reckt sich empor, jetzt bockt es zurück. „Rums!" — unser erster Gruß fliegt nach
dem Dampfer hinüber. Jetzt antwortet man drüben, es blitzt auf. Wie weit wird seine Kanone reichen?
Da steigt wie ein weißer Finger eine Wassersäule hinter dem Gegner empor, das ist unser Ausschlag. Die
Seitenrichtung stimmt, aber der Schuß war zu weit. Wo wird die erste feindliche Granate liegen? — —
„Ssssss" —- — kommt sie schon surrend und sausend angeflogen! — „Rrrrrok!" — detoniert sie, kaum
Sinkender Holzdampser
Ist der Gegner bewaffnet? „Äerr
Kapitänleutnant, er hat achtern sein
Garderobenspind stehen!" meldet witzig
der Steuermann und will damit sagen,
daß in dem großen Kasten auf dem Keck
sicher kein Ölzeug, sondern ein Geschütz
verdeckt untergebracht ist. Richtig!
Achtern der übliche Aufbau! Funken--
telegraphie hat er auch, denn deutlich
lassen sich hoch oben an den Masten
kleine Rahen ausmachen, an denen das
Netz hängen muß. Wir sind nur zwanzig
Seemeilen von der Küste entfernt. Drum
dürfen wir keine Zeit verlieren, schnell
gilt's, den Gegner niederzukämpfen, ehe
er Bewacher, A-Boot-Iäger oder wie
sich sonst das unsympathische Gesindel
schimpft, heranrufen kann.
„Geschütz besetzen!" In alle Räume

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