Der Krieg ... in Wort und Bild: 29. Heft 1914/15

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1152006

Persistenter Identifier:: AC09345259

Titel:: Der Krieg ... in Wort und Bild

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Bong

Erscheinungsjahr:: 1916

Erscheinungsort:: Berlin ; Leipzig ; Wien ; Stuttgart

Erstellungsdatum:: 15.09.2012

Sammlung:: Weltkrieg I. 20. Jahrhundert Periodika 1914 1915 1916 1917 1918

Umfang:: 1780 S., 1768 S. u. 1752 S.

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1916

ZDB-ID:: 1471023-7

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC09345259

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-1152301

Persistenter Identifier:: AC09345259_29191415

Titel:: 29. Heft 1914/15

Signatur:: II-21372

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Erscheinungsjahr:: 1914

Erstellungsdatum:: 12.03.2013

Sammlung:: Weltkrieg I. 1914

Umfang:: S. 234-240 u. 226-232

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1914

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC09345259

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: II. Teil: Der Weltkrieg in Einzeldarstellungen

Strukturtyp:: Zeitschriftenteil

Beschreibung

Titel:: Die Mine im heutigen Landkriege.

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Beschreibung

Titel:: [Abb.]: Eine durch eine Tretmine hochgeschleuderte Kuh.

Fotograf:: Levy, Aachen., S.

Strukturtyp:: Abbildung

Volltext

230 OODODOOOOOQQQOOOOOOOODODOOOOOOOOOOOOOOOOQOOOOOOOOOOOODOOCOOODOOOQOOOOOOaOOOaaOCa 
pagnien unseres Regiments noch eine Strecke verfolgt, 
Sie wurden bald von ihren eigenen Maschinengewehren, 
bedient durch preußische Unteroffiziere, beschossen. Nach 
errungenem Siege setzte im Laufe des Vormittags ein 
heftiges Schneetreiben ein, das bis zum Abend anhielt. 
Gleichwohl wurden sofort die notwendigen Arbeiten, 
Reinigen des Schlachtfeldes, Absuchen nach Flatterminen 
(wir entdeckten auch einen großen Minenstollen), Sammeln 
von nicht krepierten oder zurückgelassenen Handgranaten, 
Munition, Abführen der vielen Verwundeten, von 
denen die Russen die Mehrzahl Bildeten, Ausbau der 
Verteidigungsstellung usw., in Angriff genommen. — 
Nach Aussagen eines ge¬ 
fangenen russischen Einjäh¬ 
rigen war die feindliche 
Stellung von zwei Regi¬ 
mentern, bestehend aus je 
16 Kompagnien, besetzt, die 
Russen uns also numerisch 
weit überlegen." 
Die Russen verloren fast 
2000 Gefangene, eine er¬ 
hebliche Zahl von Toten und 
Verwundeten und zwanzig 
Maschinengewehre. Unter 
den Gefangenen befinden 
sich ein Brigade- und ein 
Regimentskommandeur. 
Noch war aber das 
Orawatal nicht frei. Nord¬ 
westlich des Zwininrückens 
hatte die Hauptmacht der 
Russen sich auf dem anlie¬ 
genden gewaltigen Berg- 
mafsiv des Ostry (Ochry) 
verschanzt. Hier fand ein 
Teil der im Nebel und 
Schneetreiben rasch ver¬ 
schwindenden Besatzung des 
Zwinin Aufnahme. 
Auch die Ostryhöhe, in 
deren Schluchten noch tiefer 
Schnee lag, hatten die 
Russen zu einer natürlichen 
Festung ausgebaut, die gleich 
dem Zwinin uneinnehmbar 
schien. Bald zeigte aber 
die Armeegruppe des Feldmarschalleutnants Hofmann, 
daß es auch für die österreichisch-ungarischen Truppen 
ein „uneinnehmbar" nicht gibt. Nach sorgfältiger Vor¬ 
bereitung nahmen sie in siegreichem Ringen am 24. April 
die Ostryhöhe und säuberten diese mit Hilfe deutscher 
Truppen völlig vom Feinde. Damit war auch die 
letzte Sperre in den Händen der Verbündeten und der 
Eingang in die Dnjestrmündung geöffnet. 
*. * 
* 
Die Mine im heutigen Landkriege. 
Während man zur See stets den hohen Wert der 
Minen zum Sperren von Häfen und Flußmündungen 
gewürdigt und an der technischen Vervollkommnung 
dieses Kampfmittels unablässig gearbeitet hat, gab es 
eine lange Zeit, in der man die Minen für den Landkrieg 
selbst gegen Festungswerke nahezu als veraltet, als 
durch die hochgesteigerte Wirkung des schweren Ge¬ 
schützes überflüssig gemacht ansah. Den sogenannten 
Fladderminen, die man gelegentlich vor einer be¬ 
festigten Feldstellung anzulegen gedachte, schrieb man 
eigentlich nur eine schreckende Wirkung auf den an¬ 
stürmenden Gegner zu. 
Doch in gleicher Weise, wie die eigenartige Ver¬ 
quickung von Feld- und Festungskrieg, die in dem 
gegenwärtigen ungeheuren Ringen der Völker in 
Erscheinung tritt, so manches ganz neue Kampfmittel 
auf den Plan gerufen hat, so mußte man sich auch in 
der Rüstkammer der Vorzeit umsehen, ob sich dort noch 
brauchbare Streitmittel für den Stellungskrieg auf 
die allernächsten Entfernungen finden und den heuti¬ 
gen Bedingungen anpassen 
ließen. Vorbereitend in ge», 
wissem Sinne haben hier 
die Erfahrungen vor Port 
Arthur gewirkt. Auch vor 
dieser Festung ist es zu Nah¬ 
kämpfen gekommen, weil 
es der wenig zahlreichen, 
nicht zweckmäßig in den 
Kalibern zusammengesetzten 
und auch nicht gerade ge¬ 
schickt geleiteten japanischen 
Belagerungsartillerie nicht 
gelang, die Festungswerke 
aus der Ferne sturmreif zu 
machen. Da entsannen sich 
die Japaner wieder der von 
der Kriegstechnik lange ver¬ 
nachlässigten Mineurkunst, 
und da die Russen dem 
Angreifer mit Gegenminen 
beizukommen suchten, ent¬ 
spann sich ein ebenso er¬ 
bitterter Kampf unter der 
Erde, wie er in früheren 
Jahrhunderten, z. B. bei 
der Belagerung von Kandia 
durch die Türken (1667 bis 
1669) oder von Bergen op 
Zoom durch die Franzosen 
(1747) stattgefunden hat. 
Unsere deutsche Heeresver¬ 
waltung hat umsichtig die 
Lehre daraus gezogen, dem 
Festungspionierdienst er¬ 
höhte Sorgfalt zu widmen; das gleiche haben freilich 
auch die Franzosen getan. 
Die gegenwärtigen Kämpfe haben uns wie unseren 
Gegnern bewiesen, daß es ein schöner Traum war, man 
werde den Feind aus seinen verschanzten Stellungen 
mit der Artillerie auf meilenweite Entfernung „heraus¬ 
schießen" oder doch wenigstens so mürbe machen, daß der 
stürmenden Infanterie nur mehr leichte Arbeit bliebe. 
Monatelang schon liegt man sich so nahe gegenüber, 
daß man das Weiße in des Gegners Auge sehen kann. 
Schließlich muß doch einmal eine Entscheidung fallen, 
und, geht es nicht auf der Erde, nun so versucht man es 
unterirdisch mit der Mine, unbeschadet natürlich der 
reichlichen Anwendung von Artillerie-, Infanterie- und 
Maschinengewehrfeuer, von Minenwerfern und Hand¬ 
granaten. — Da liegt eine wackere Jnfanteriebrigade nun 
schon seit dem Spätherbst in ihren Schützengräben den 
gleichfalls bis zur Nase eingegrabenen Franzosen gegen¬ 
über. Ganz allmählich ist es gelungen, die Stellung 
Phot. S. Levy, Aachen. 
Eine durch eine Tretmine hochgeschleuderte Kuh.

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